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News / Management-Trio stellt Insolvenzantrag
21.06.2010  Wirtschaft
Management-Trio stellt Insolvenzantrag
Die Druckerei Ludwig Auer, die neben Staudigl-Druck einer der größten Arbeitgeber in Donauwörth ist, steckt in einer massiven Schieflage. Am 18. Juni wurde das Unternehmen vom Amtsgericht Nördlingen unter vorläufige Insolvenzverwaltung gestellt.
Betroffen von der Insolvenz des 1975 gegründeten Druckdienstleisters sind 120 Mitarbeiter. Bis 1998 produzierte der Dienstleister auch die "Donauwörther Zeitung".

Wie die "Augsburger Allgemeine" berichtet, hatte Auer 2004 noch rund 15 Millionen Euro erwirtschaftet. Es war das Jahr, in dem das aktuelle Management die Leitung übernahm.

Vor drei Jahren hatten die Geschäftsführer Wolfgang Meier, Robert Steinberger und Eduard Steinle die Firma als neue Gesellschafter übernommen. Damals reduzierte sich die Mitarbeiterzahl laut "Augsburger Allgemeine" bereits um 60 Personen. Die verbliebenen Beschäftigten verzichteten außerdem auf Lohn und leisteten Mehrarbeit.

Bilanzverlust von 2,3 Millionen Euro in 2008

Dennoch spitzte sich die Lage weiter zu. Für das Geschäftsjahr 2008 wurde ein Bilanzverlust von 2,353 Millionen Euro ausgewiesen, was auf einen Jahresfehlbetrag von 210.107,18 Euro und einen Verlustvortrag von 2,142 Millionen Euro zurückzuführen war. Der Personalaufwand belief sich auf  4,855 Millionen Euro, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf -206.698,53 Euro.

Als Reaktion auf die wirtschaftlichen Probleme wurde vom Management ein Programm aufgelegt, das unter dem Projektnamen "Auer 2009" firmierte. Dieses hatte nach Angaben der Geschäftsführung zum Ziel, "die Ludwig Auer GmbH bis zum Jahr 2009 in die Rentabilität zu führen, damit langfristig der Fortbestand unseres Unternehmen sowie die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter gesichert ist."

Auch der Tarifwechsel brachte keine Besserung

Ein Element des Programms: Mit dem Tarifvertragswechsels von "Druck" auf "Pappe" in 2007 war ein Überleitungstarifvertrag abgeschlossen worden; dieser Überleitungstarifvertrag wurde im März 2008 mit dem Ziel wieder gekündigt, "einen neuen verbesserten Tarifvertrag abzuschließen". Dies ist laut Geschäftsführung im Mai 2008 gelungen.

Außerdem wurde mit Unterstützung externer Experten der Produktions- und Fertigungsprozess verbessert. Die umgesetzten Maßnahmen haben sich nach Einschätzung des Managements "positiv auf Qualität und Effektivität ausgewirkt".

Im Mai und Juni dieses Jahres wurde bei Auer kurzgearbeitet. Die Gründe, die jetzt für die Insolvenz angeführt werden, klingen nicht neu: Die Geschäftsleitung führt den Preisverfall am Markt und die steigenden Rohstoffpreise an. Zum Insolvenzverwalter wurde Sebastian Braun aus Nördlingen bestellt. Der Geschäftsbetrieb soll zunächst aufrecht erhalten werden. (kü/cvf)
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