Abwicklung beschlossen
Die Rettung der insolventen Kunstanstalt Krugmann Friedrich Krugmann GmbH & Co. ist gescheitert. Nun soll der Fürther Etikettendrucker abgewickelt werden - drei Jahre vor seinem 100. Geburtstag.
Nach Angaben der "Fürther Nachrichten" ist es Insolvenzverwalter Stefan Waldherr nicht gelungen, einen zahlungskräftigen Investoren für die Rettung des Traditionsunternehmens zu gewinnen. Damit steht fest, dass die rund 80 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren werden.
Unmittelbar nach der Einreichung des Insolvenzantrags hatte Geschäftsführer Reiner Zimmermann noch eine zuversichtliche Prognose für die Weiterführung des Unternehmens abgegeben. Gegenüber Druck&Medien erklärte er, der Betrieb laufe vorerst wie gehabt weiter. Zimmermann: "Wir haben zahlreiche Gespräche mit unseren Kunden geführt und dabei sehr viel positive Resonanz bekommen." Zimmermann hatte die Geschäftsführung bei Krugmann erst Anfang 2009 übernommen und war zuvor rund sieben Jahre bei der Print-Pack GmbH in Schwabach gewesen.
Laut Insolvenzverwalter Stefan Waldherr war Krugmann bereits seit mehr als zehn Jahren defizitär, was offenbar unter anderem dazu führte, dass Investitionen in den Maschinenpark vernachlässigt wurden. Der Weiterbetrieb hätte sechsstellige Verluste pro Monat nach sich gezogen.
Die Kunstanstalt Krugmann wurde 1913 gegründet und machte sich in den Jahrzehnten danach einen Namen als ausgewiesener Spezialist für den Druck und die Veredelung von Nassleim-Etiketten für Premium-Produkte der Getränke-, Spirituosen-, Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie. Gearbeitet wird überwiegend mit Maschinen der Heidelberger Druckmaschinen AG. Der Umsatz lag zuletzt bei rund sieben Millionen Euro.
Clemens von Frentz