Neugeschäft legt zu
Im ersten Quartal 2010 konnte der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer AG (KBA) sein Neugeschäft gegenüber der Vorjahresperiode deutlich steigern. Der Auftragseingang im Konzern legte um 43,2 Prozent auf 314,4 Millionen Euro zu. Das Betriebsergebnis bleibt jedoch negativ.
Dabei war das Plus im Segment Rollen- und Sondermaschinen mit 43,1 Prozent ähnlich hoch wie in der Sparte Bogenmaschinen mit 43,5 Prozent. Mit 439,6 Millionen Euro übertraf der Auftragsbestand im Konzern den Wert zum Jahresende 2009 um mehr als 100 Millionen Euro. Von den aktuellen Aufträgen entfallen 322,3 Millionen Euro auf Rollen- und Sondermaschinen und 117,3 Millionen Euro auf den Bogenbereich.
Als Folge des schleppenden Auftragseingangs von November 2009 bis Februar 2010 und der geringen Zahl gelieferter Rollendruckanlagen im Berichtsquartal unterschritt der Konzernumsatz mit 209,8 Millionen Euro den Vorjahreswert von 220,2 Millionen Euro leicht um 4,7 Prozent. Während der Umsatz mit Bogenmaschinen gegenüber 2009 um 11,7 Prozent auf 85,8 Millionen Euro anstieg, waren die Erlöse bei den Rollen- und Sondermaschinen mit 124,0 Millionen Euro um 13,5 Prozent geringer.
Negatives Betriebsergebnis
Der in den ersten drei Monaten lieferbedingt noch vorhandene Umsatzrückstand wirkte sich auf die erzielten Deckungsbeiträge und das Quartalsergebnis aus. Obwohl sich die Bruttomarge gegenüber der Vorjahresperiode durch die erfolgreiche Kostensenkung von 13,6 auf 21,7 Prozent verbesserte, war das Betriebsergebnis mit minus 19,4 Millionen Euro negativ. Der operative Verlust lag allerdings deutlich unter dem Vorjahr mit einem Wert von minus 32,7 Millionen Euro. Unter Einbeziehung des mit minus 1,9 Millionen Euro leicht negativen Finanzsaldos ergibt sich ein Quartalsergebnis vor Steuern (EBT) von minus 21,3 Millionen Euro gegenüber minus 35,2 Millionen Euro in 2009. Das Periodenergebnis zum 31. März wird mit minus 20,2 Millionen Euro ausgewiesen.
**break**Ende März beschäftigte die KBA-Gruppe weltweit 6.559 Mitarbeiter, 1.087 weniger als vor einem Jahr und 410 weniger als Ende 2009. Die Anpassung der Kapazitäten an den nach Erwartungen der Fachwelt auch nach vollständiger Überwindung der Wirtschaftskrise um etwa ein Viertel kleineren Weltmarkt für moderne Drucktechnologie soll in den nächsten Monaten gut 6.000 Beschäftigte erreichen.
Bei einem gegenüber 2009 um 22 Prozent niedrigeren Inlandsumsatz erreichte die Exportquote mit 86,5 Prozent ein neues Rekordniveau. Vor allem durch die Nachfrageschwäche in Süd- und Osteuropa sanken die Lieferungen ins europäische Ausland auf 58,4 Millionen Euro gegenüber 81,1 Millionen Euro im Vorjahr. Der Anteil dieses traditionellen Kernmarktes erreichte mit 27,9 Prozent ein historisches Tief. Wegen der anhaltend regen Nachfrage aus China steigerte das Absatzgebiet Asien/Pazifik seine Quote von 16,7 auf 27,7 Prozent. Auf den nach wie vor relativ schwachen Markt Nordamerika entfielen 15,0 Prozent sowie auf Afrika/Lateinamerika 15,9 Prozenz des Umsatzes.
Prognose für 2010
Der Vorstandsvorsitzende Helge Hansen sagt: "Für 2010 streben wir weiter eine leichte Steigerung des Konzernumsatzes und des positiven Vorsteuerergebnisses aus dem Vorjahr an. Durch den wieder gewachsenen Auftragsbestand und die zu Jahresbeginn erhaltenen Bestellungen bestehen dafür gute Chancen." Eine exakte Umsatz- und Ergebnisprognose für 2010 hält das Management zu diesem frühen Zeitpunkt angesichts der immer noch labilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen jedoch für wenig sinnvoll. (kü)