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26.04.2017  Wirtschaft
Insolvenzverfahren eröffnet
Nachdem die Meißner Druckerei Thieme Anfang März Insolvenz-Antrag eingereicht hatte, wurde nun am 1. Mai das Insolvenzverfahren eröffnet.
Zur Insolvenzverwalterin bestellte das Amtsgericht die Erfurter Anwältin Bettina E. Breitenbücher von der Kanzlei Kübler, die auch schon mit der vorläufigen Insolvenzverwaltung beauftragt worden war. Der Termin zur Prüfung der angemeldeten Forderungen findet am 28. Juli im Amtsgericht Dresden statt. Die Forderungen sind bis zum 15. Juni schriftlich bei der Insolvenzverwalterin anzumelden.

Thieme (www.druckereithieme.de) wurde 1903 gegründet und ist auf die Veredelung von Druckerzeugnissen spezialisiert, etablierte sich aber vor allem in den letzten Jahren auch bei der Herstellung von Druckerzeugnissen aller Art.

Noch 2008 war das Traditionsunternehmen mit dem so genannten "Innovationspreis der Deutschen Druckindustrie" ausgezeichnet worden. Zeitnah investierte die Geschäftsführung in die Modernisierung des Maschinenpark und installierte unter anderem eine Heidelberg Speedmaster XL 105, die nach Informationen der "Sächsischen Zeitung" mit rund drei Millionen Euro zu Buche schlug.

Bereits kurze Zeit später kam es zu deutlichen Liquiditätsengpässen und Umsatzeinbrüchen, die in erster Linie durch die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise verursacht wurden. Nach Angaben von Geschäftsführer Ulrich Thieme musste das Unternehmen einen 30-prozentigen Auftragsrückgang verkraften, während der Preisverfall sich fortsetzte. Verschärft wurde die Situation durch die schlechte Zahlungsmoral einzelner Kunden.

Eine gescheiterte Zwischenfinanzierung machte schließlich die Einreichung eines Insolvenzantrags nötig. "Thieme ist ein Opfer der vielzitierten Kreditklemme des Mittelstandes", so das Fazit der Insolvenzverwalterin.

Clemens von Frentz
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