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News / Votum gegen EU-Subventionen
01.05.2010  Wirtschaft
Votum gegen EU-Subventionen
Auf ihrer Frühjahrstagung sprachen sich die Rollenoffsetdrucker in Hamburg gegen Wettbewerbsverzerrungen durch EU-Subventionen aus. Die EWA wünscht sich mehr Kooperation mit dem Tiefdruck. Frank Schilling geht in den Ruhestand.
Am 18. und 19. April trafen sich die Mitglieder der European Web Association (EWA) zu ihrer Frühjahrskonferenz in Hamburg. Die Führungskräfte der Rollenoffset-Druckereien diskutierten über die Marktentwicklung, mögliche EU-Subventionen und Prognosen für die nächsten 5 Jahre im Rollenoffset und Tiefdruck.

In seiner Eröffnungsrede betonte Unternehmensberater Michael Dömer die Notwendigkeit, sich auf die Strukturveränderungen der Branche einzustellen. Er warnte jedoch davor, mit interessengeleiteten Panikstudien die Branche kaputt zu reden. Dömer stellte die Ergebnisse eines Dossiers des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft ZAW vor, das zwar für 2010 weiter von sinkenden Werbeeinnahmen ausgeht, aber Print auch in Zukunft mit über 70 Prozent vom Kuchen als "eindeutig dominant" sieht.

In weiteren Vorträgen über diverse Analysen verschiedener Quellen – so auch eigene Statistiken aus den Unternehmen - wurde deutlich, dass der Aufbau von Kapazitäten im Gegensatz zur Marktentwicklung der letzten Jahre steht. In ihren Vorträgen konnten Mike Medweth, OZ Druck Rheinfelden, Jörn Kalbhenn, B+K, Ottersweier und Axel Hentrei, Mohn Media aus ihrer jeweiligen Marktstruktur interessante Impulse für die spätere Plenumsdiskussion geben. Wie schwierig es derzeit ist, eine klare Marktprognose zu geben, zeigte das Stimmungsbild: Je ein Drittel der Meinungen verteilten sich auf weniger, gleichbleibend oder mehr zu erwartende Umsätze für den Rotationsdruck nach der Konjunkturkrise.

Einig war man sich in der Feststellung, dass das Leistungsportfolio sich für die Branche deutlich erweitern muss. Mehr Dienstleistungen und Print Management als Ganzes müssen die Zukunft bestimmen. Diese Leistung unterscheide sich allerdings deutlich von Brokern oder den klassischen Drucksachenmaklern, die lediglich von Preistreiberei profitieren würden und denen die Diskussionsteilnehmer keine Zukunft gaben.

**break**Eine mit einstimmigem Votum klare Absage erteilte die EWA-Konferenz dem Entwurf einer Vorlage für den Europäischen Sozial- und Wirtschaftsrat, in dem eine Arbeitsgruppe des Gremiums Vorschläge zur Regulierung und Subventionierung von Großunternehmen der Europäischen Druckindustrie vorschlägt. "Staatliche Steuerung und Subventionierung können nicht die Lösung im Strukturwandel sein", so die Kernaussage der EWA-Stellungnahme an das europäische Gremium.

Dieses Votum will die EWA auch in das Board-Meeting der Tiefdruckorganisation ERA einbringen, das sich in Kürze mit diesem Thema beschäftigen wird, da die EU-Initiative ursprünglich von einem Tiefdrucker ausgelöst wurde. Eine Arbeitsgruppe der EWA soll außerdem die zum Teil falschen Prämissen des Papiers korrigieren und der Kommission schicken.

Im Übrigen befürwortete die 36. EWA-Konferenz ein engeres Miteinander mit dem Tiefdruck. Die Schnittmenge werde größer und man sollte besser einfach von Rotationsdruck sprechen. Der Erfahrungsaustausch, Marktanalysen und auch eine Vertretung gegenüber Politik, Lieferindustrie und Öffentlichkeit müsse mehr übergreifend erfolgen. Die EWA will entsprechend um eine gute Zusammenarbeit mit der ERA werben und ist für weitere Interessenten aus dem Tiefdruck offen.

Frank Schilling verabschiedet

Beim Vorabendtreff verabschiedete sich Frank Schilling, Mitgesellschafter und Geschäftsführer der Sinsheimer Firma Print Forum, in einer Feierstunde von den EWA-Kollegen, da er im Sommer "seinen nächsten Lebensabschnitt" aktiv angehen will. Schilling gehört zu den Gründungsmitgliedern der EWA. (dsc)
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