Weiter in schwierigen Wassern
Die vorläufigen Zahlen der Schlott-Gruppe für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2009/2010 sind weiterhin tiefrot. Die Geschäftsleitung äußert aber die Hoffnung, dass die Talsohle nun erreicht sei.
Die Schlott Gruppe hat heute die Zahlen für das zweite Quartal ihres Geschäftsjahres 2009/10 vorgestellt. Sie liegen im Rahmen der pessimistischen Erwartungen. Wie schon während der ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres litt das Unternehmen auch im Berichtsquartal unter den schwierigen Rahmenbedingungen; insbesondere der allgemeinen Nachfragezurückhaltung sowie der im Rollendruck vorhandenen Überkapazitäten, die verhindern, dass Nachfrage und Preise steigen.
Die Kennzahlen sind daher trist. Der Wertschöpfungsumsatz (WSU) betrug im Dreimonatszeitraum per 31. März 2010, dem zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2009/10, 40,9 Millonen Euro nach 44,4 Mllionen Euro im vergleichbaren Vorjahresquartal. Die Gesamttonnage sank um 3,8 Prozent auf 114,5 tausend Tonnen nach 119,1 tausend Tonnen im Vorjahresquartal.
Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) erreichte im Berichtsquartal –11,1 Millionen Euro nach –4,1 Millionen Euro im Vorjahr. Darin enthalten sind Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von –4,3 Millionen Euro, so dass das EBT vor Restrukturierungsaufwand –6,8 Millionen Euro beträgt. Im Berichtsquartal erzielte die Schlott Gruppe einen Umsatz von 77,7 Millionen Euro nach 89,0 Millionen Euro im Vorjahr.
Sparprogramm läuft weiter
Die Kosten der laufenden Restrukturierungsmaßnahmen liegen auf Planniveau, die daraus erwarteten Entlastungen entsprechen ebenfalls dem vorgezeichneten Verlaufsprofil. Wie angekündigt wurden die beschlossenen Kapazitätsreduzierungen um rund 20 Prozent von 600.000 Tonnen pro Jahr auf 480.000 Tonnen pro Jahr im zweiten Quartal durchgeführt. Hierdurch konnte die Auslastung trotz des Rückgangs der Tonnage per Saldo gesteigert werden. Die Schließung und der Teilumzug des Weiterverarbeitungsstandortes Stelle nach Hamburg läuft ebenfalls planmäßig.
Der Schlott Gruppe ist es zudem gelungen, die Personalkosten weiter zu reduzieren. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern hinsichtlich weiterer Personalkostensenkungen dauern allerdings weiter an. Die durch das Restrukturierungsprogramm schon im laufenden Geschäftsjahr 2009/10 erzielbaren Entlastungen auf der Ertragsseite werden aber die anhaltenden Belastungen aus der Branchenrezession und den Strukturproblemen in der Druckindustrie noch nicht vollständig kompensieren können.
Daher geht der Vorstand für das Geschäftsjahr 2009/10 nochmals von einem deutlich negativen EBT sowohl vor als auch nach Restrukturierungsaufwendungen aus. Die vollständige Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen soll bis zum Geschäftsjahr 2011/12 abgeschlossen sein und zu diesem Zeitpunkt ihre volle Wirkung entfalten. Die Geschäftsführung verspricht sich davon am Ende Kostenentlastungen in einem Gesamtumfang von rund 38 Millionen Euro jedes Jahr. führen.
Der ausführliche Zwischenfinanzbericht zum zweiten Quartal und zum ersten Halbjahr wird am 5. Mai 2010 veröffentlicht. (dsc)