Konzept gescheitert
"Deutschlands erste tägliche Sportzeitung" wird künftig nur noch wöchentlich erscheinen. Begründet wird dies mit fehlenden Druckstandorten in Bayern, Ostdeutschland, Baden-Württemberg und im Rhein-Main-Gebiet.
Die frühen Prognosen der Skeptiker haben sich bestätigt: Die Berliner Verlagsgesellschaft SIM muss sich von ihrem Konzept einer täglichen Sportzeitung verabschieden. Das Blatt soll künftig nur noch wöchentlich erscheinen.
Außerdem wird zunächst eine "kreative Pause" eingelegt, nachdem der letzte tägliche "Sport-Tag" am 16. April ausgeliefert wurde. Die erste Ausgabe im wöchentlichen Rhythmus soll erst am 3. Mai erscheinen.
Nach Angaben des Verlags ist das Problem in erster Linie herstellungsbedingt. Die Rede ist von fehlenden Druckstandorten in Bayern, Baden-Württemberg, Rhein-Main und in den neuen Bundesländern. Daher sei eine flächendeckende Verbreitung derzeit nicht zu gewährleisten.
Noch am 8. April hatte der Verlag sich deutlich zuversichtlicher gezeigt. In einem Pressemeldung hieß es: "Es geht voran bei 'Der Sport-Tag'. Nach Berlin und Brandenburg, Hamburg, Hannover und Bremen jetzt endlich der Start im bevölkerungsreichsten Part von Deutschland. Nun kommt man auch dort in den Genuß aktueller und informativer Informationen aus der Welt des Sportes. (...) Die nächste Region, das Rhein-Main Gebiet steht unmittelbar vor dem Start. Zusätzlichen Schwung in den Vertrieb bringt die gerade eingegangene Kooperation mit IPS, dem größten unabhängigen Nationalvertrieb Deutschlands."
Hinter "Der Sport-Tag" stecken neben dem Klein-Verleger Michael Hahn ("nurTV", TV Sudoku") "fünf sportlich stark interessierte Gesellschafter", darunter auch der Berliner Immobilienunternehmer Patrick Juhncke.
Die Redaktion sitzt in Berlin und besteht zunächst aus zwölf festangestellten Redakteuren sowie 20 freien Journalisten, darunter der Sport-Journalist Rainer Kalb ("kicker", SID, "tz"), die partiell zuliefern. Geleitet wird die Redaktion von dem Sportjournalisten Winfried Weber.
Clemens von Frentz