Kaufverhandlungen mit Wifag gescheitert
Wenige Monate nach dem Ende der Fusionsverhandlungen mit der Heidelberger Druckmaschinen AG sind nun auch die Gespräche mit der Schweizer Wifag ohne Ergebnis beendet worden.
In einer Mitteilung des Manroland-Vorstands heißt es dazu: "Die Manroland AG und die Wifag haben sich darauf verständigt, die Verhandlungen zum Erwerb der Wifag zu beenden. Die Interessen beider Parteien konnten nicht in Übereinstimmung gebracht werden. Manroland und Wifag bleiben jedoch offen für eine Zusammenarbeit auf technischer Ebene."
Nun hofft Wifag auf das Service-Geschäft
Das Schweizer Unternehmen teilte ergänzend mit: "Aufgrund der Erkenntnisse der letzten drei Monate wird Wifag nun im Alleingang ein Servicegeschäftsmodell realisieren. Damit kann die Wifag ihre Verbindlichkeiten gegenüber den Kunden erfüllen und den Service in gewohnter Qualität gewährleisten."
Weitergehende Lösungen mit Branchenvertretern bleiben laut Wifag eine Option. Wie bereits früher gemeldet, wird parallel zum Restrukturierungsprozess über den Verkauf von einzelnen Bearbeitungszentren verhandelt.
Rund 200 weitere Arbeitsplätze gefährdet
Damit dürfte das Aus der Wifag als Maschinenbauer unwiderruflich besiegelt sein. Für die noch beschäftigten Mitarbeiter heißt das vor allem: Es wird weitere Stellenverluste geben, denn für die Aufrechterhaltung des Service-Geschäfts sind nach Schätzungen von Fachleuten 50 bis 70 Personen ausreichend. Sollte sich diese Einschätzung bestätigen, würden zusätzlich rund 200 Arbeitsplätze entfallen.
Die Verhandlungen zwischen Manroland und Wifag waren erst Ende Februar offziell bestätigt worden, nachdem bereits eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet worden war. Seitens Manroland hieß es dazu: "Mit der Integration des Maschinen- und Servicegeschäfts rundet die Manroland AG ihr Produkt- und Serviceportfolio ab und stärkt nachhaltig ihre Position im Zeitungsdruck sowie die regionale Präsenz."
Manroland wollte die Marke erhalten
Manroland-Chef Gerd Finkbeiner erklärte: "Unsere Branche ist durch eine anhaltende und notwendige Konsolidierung geprägt. In dieser Situation nutzen wir aktiv die sich im Markt bietenden Chancen zur Stärkung unseres Geschäfts."
Die Wifag, so Finkbeiner, habe einen "hervorragenden Ruf" und stehe "bei Kunden und Geschäftspartnern für Qualität, Nachhaltigkeit und Innovation". Der Bestand der Marke und die Kontinuität der Firmenphilosophie und der Kundenbeziehungen würden daher auch im Falle eines Zusammengehens gewahrt. (cvf)