Zur Begründung heißt es aus dem Unternehmen, die Herstellung und der Vertrieb von Wellpappenformaten zählten nicht zum Kerngeschäft von SCA Packaging. Daher habe die Geschäftsführung - "gezwungen durch die wirtschaftliche Lage" - den Rückzug aus dem Formatgeschäft beschlossen, um sich künftig auf seine Kernkompetenz Displays, Verpackungen und Service zu konzentrieren. In den kommenden Tagen soll gemeinsam mit dem Betriebsrat ein Sozialplan erarbeitet werden.

SCA Packaging ist einer der führenden europäischen Anbieter seines Segments und hat sich auf die Entwicklung und Produktion kundenspezifischer Displays, Konsumgüter-, Transport-, Schutz-, Industrie- und Schwergutverpackungen. In Deutschland machte der Verpackungs- und Displayspezialist im Geschäftsjahr 2009 mit über 2.500 Mitarbeitern in 26 Werken einen Umsatz von rund 454 Millionen Euro.

Die geplante Abwicklung sorgt bei Mitarbeitern und Gewerkschaften für heftige Proteste. Ver.di-Vize Frank Werneke: "Das Werk wird den überzogenen Renditeerwartungen der Konzernspitze in Schweden geopfert. Nach unseren Informationen konnte sich die schwedische Mutter trotz weltweiter Krise über einen Millionengewinn aus Arenshausen freuen. Umso unverständlicher ist die überstürzte Entscheidung, den Betrieb zum 30. Juni komplett zu schließen."

Absolut inakzeptabel sei dabei vor allem der Umgang mit dem Gesamtbetriebsrat, der ebenso wie der örtliche Betriebsrat und die Beschäftigten vor vollendete Tatsachen gestellt worden sei. Damit seien "zum wiederholten Male die Arbeitnehmervertretungen regelrecht hintergangen worden, um Vorgaben der Konzernzentrale durchzusetzen". (cvf)