Rund um die Druckveredelung
120 Gästen kamen zur Veranstaltung "Druckerlebnis" zu Gerscher Druck nach Aglasterhausen. Eingeladen hatten die Achilles Gruppe, Sappi und die Deutsche Papier.
"Man kann über Druckveredelung viel reden, doch die neuen haptischen Möglichkeiten können Drucker, Verpackungshersteller oder Kreative nur live erleben und begreifen", sagt Thorsten Drews, Geschäftsführer der Achilles Gruppe. Die Kriterien für eine gelungene Veredelung beschreibt er wie folgt: "Wenn der Druck aussieht wie das Originalprodukt oder sich so anfühlt, wenn besondere, nicht erwartete Eigenschaften wie zum Beispiel Back-, Feuer- oder Wasserfestigkeit damit verbunden sind, wenn das Motiv überrascht und spontan gefällt – dann nimmt man eine Veredelung als rundum positiv wahr."
Dabei seien aufgrund von Wahrnehmungsgrenzen nicht unendlich viele Veredelungen das Ziel, sondern die optimal passende Veredelung zum darzustellenden Produkt. "Erst dann erhalten Mailings höhere Responsquoten oder der Abverkauf steigt". Rund 50 Prozent aller Werbeartikel könnten in diesem Sinne nützlich veredelt werden. "Gerade der Siebdruck ist als Exot der Druckverfahren besonders gut in der Lage, positive Gefühle durch die Veredelung hervorzurufen", ergänzt Sabine Gerscher von Gerscher Siebdruck.
Kleinere Auflagen, mehr Möglichkeiten
Die aktuellen Trends in der Veredelung sehen die Veranstalter unter anderem in wachsenden Anforderungen an Formgebung und Design. Kleinere Auflagen, mehr Veredelungsmöglichkeiten und ein verstärkter Einsatz von Spezialfarben oder -lacken werden nachgefragt. "Darauf müssen auch die Papier- und Kartonhersteller reagieren", erklärt Lars Scheidweiler, Product Manager von Sappi Fine Paper Europe.
Die zunehmende Verarbeitung kleinerer Mengen, die zurückhaltende Lagerhaltung und die damit verbundenen Anforderungen an die Logistik erfordern auch neue Dienstleistungen im Markt. "Global aktive Händler mit einer großen Auswahl an Papier und Karton von verschiedenen Herstellern können den Anforderungen an mehr Flexibilität am ehesten gerecht werden", betont Christian Hartmann, Leiter KAM -Karton und Verpackung der Deutsche Papier Vertriebs GmbH.
Vorgestellt wurde auf der Veranstaltung das neue Buch der experimentellen Druckveredelung "Extra". Die Grafikdesigner und Herausgeber Franziska Morlok und Till Beckmann erklärten, dass für die 33 dargestellten Veredelungstechniken so manche Hürde zwischen Grafikern und Technikern zu meistern war. In der Produktion von Gerscher sorgten die Veranstalter für ein abschließendes Highlight: Anhand des Motivs der Einladung wurde auf Posterformat das vorab bereits vierfach veredelte Papier in drei zusätzlichen Veredelungsschritten live vollendet, sodass am Ende insgesamt sieben Veredelungen passgenau übereinander lagen. (kü)