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25.04.2017  Wirtschaft
Kein Bogenoffsetdruck mehr
Das Druckunternehmen aus Rastatt wird sich künftig auf den Rollenoffset konzentrieren. Zwei Drittel der Belegschaft müssen gehen. Sanierungsberater wird zeitweise Mit-Geschäftsführer.
Gesundschrumpfen will sich das Rastatter Unternehmen Greiserdruck GmbH & Co. KG. Die Firma wird sich künftig auf den Rollenoffsetdruck konzentrieren. Dagegen wird die Bogendruck-Sparte aufgegeben.

Die 142 Mitarbeiter umfassende Belegschaft wurde heute im Rahmen einer außerordentlichen Betriebsversammlung über die Maßnahme informiert. Bis zu zwei Drittel der Mitarbeiter werden ihre Stelle verlieren. Die Geschäftsführung plant, unverzüglich mit dem Betriebsrat Verhandlungen über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan aufnehmen.

Die Produktion im Bogendruck wird voraussichtlich noch bis zum Sommer fortgeführt. Bei der tatsächlichen Restlaufzeit will sich das Unternehmen allerdings noch nicht festlegen – sie hängt von der Auftragslage ab.

Ruinöser Wettbewerb

Als Grund für den massiven Rückbau nennt das Unternehmen den ruinösen Wettbewerb im Bogendruck, der diese Sparte seit Längerem zu einem Minusgeschäft machte. So musste das Unternehmen im Jahr 2009 im Bogendruck einen Auftrags- und Umsatzrückgang von 30 Prozent gegenüber 2008 verkraften. Im Januar und Februar dieses Jahres brach der Auftragseingang dann noch einmal um weitere 40 Prozent gegenüber 2009 ein.

Angesichts dieser dramatischen Zuspitzung der Lage entschied sich die Geschäftsführung, die Bogendruck-Sparte aufzugeben, um zu verhindern, dass die Verluste des Bogendrucks die solide finanzielle Basis des Gesamtunternehmens ausbluten lassen. Die rasche Reaktion auf die dramatische Zuspitzung im Bogendruck ermöglicht zudem, dass genügend Mittel zur Verfügung stehen, um die Auswirkungen für die betroffenen Mitarbeiter abfedern zu können.

Verlag und Druckerei sind zwei eigenständige Betriebe

Nicht betroffen ist der Rollendruck, der fortgeführt werden soll. Auf der Rotation werden neben anderen Objekten als wichtigste Aufträge die Produkte "Badisches Tagblatt", "Wochenjournal WO" und "WO am Sonntag" hergestellt.

Die Produktion dieser Zeitungen ist eine Auftragsarbeit des Verlags Badisches Tagblatt. Der Verlag und die Druckerei sind zwei eigenständige Unternehmen. Die Veränderungen bei Greiserdruck haben deshalb auch keinerlei Auswirkungen auf den Verlag Badisches Tagblatt.

Berater in der Geschäftsführung

Die Restrukturierung bei Greiserdruck ist zudem mit einem Wechsel in der Geschäftsführung verbunden. Dietmar Greiser legt seine Position als Geschäftsführer nieder. Das Unternehmen wird künftig von seinem Neffen und bisherigen Mit-Geschäftsführer Christoph Greiser geleitet.

Während der Übergangszeit der Neuausrichtung wird zudem Detlef Specovius, Sanierungsberater der Acherner Anwaltskanzlei Schultze und Braun, als Mit-Geschäftsführer in Rastatt tätig sein. (dsc)
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