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28.04.2017  Wirtschaft
Mehr als XML
Rund 120 Besucher kamen zum Forum Media-Publishing im Frankfurter Messe-Turm am 24. März , um mehr über den Nutzen von XML zu erfahren. Ihre Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Das Interesse an XML ist hoch in der Branche, verspricht doch das Aufbereiten von Daten für verschiedene Vertriebswege den vom Kostendruck gebeutelten Druckereien zusätzliche Erlösmöglichkeiten. Rund 120 Besucher konnte der veranstaltende bvdm daher bei seinem Forum Media-Publishing "Komplett in XML?" im Frankfurter Messe-Turm begrüßen. Die meisten von ihnen Drucker, aber auch viele Besucher aus Verlagen waren dabei.

Fraglich ist, ob alle glücklicher von der Veranstaltung heimfuhren, als sie gekommen waren, schlauer aber sicher. Denn die Referenten der Veranstaltung hielten sich nicht lange damit auf, für iPad, E-Book und Co. zu missionieren, sondern kamen rasch auf die Tücken zu sprechen.

Ein Knackpunkt ist zum Beispiel die Frage, wer Inhalte mit XML oder einer anderen Auszeichnungssprache für den Computer nutzbar macht, indem er eine Zahl als Geburtsdatum identifiziert oder ein Wort als die Bezeichnung eines Berufes.

Wer erzeugt XML?

Carsten Schwab vom S. Fischer Verlag betonte, dass sein Unternehmen zwar intensiv an der Aufbereitung seiner Backlist arbeitet, aber nur von wenigen der schöngeistigen Autoren verlangt werden könne, ihre Texte mit XML auszuzeichnen. Daher entstehen bei S. Fischer strukturierte Dokumente erst im Satz, obwohl es technisch eigentliche wünschenswerte wäre, wenn von Anfang an strukturierte Dokumente geliefert würden. Außerdem beschränkt sich S.Fischer darauf, nur die wesentlichen Elemente wie zum Beispiel Überschriften auszuzeichnen.


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Harald Gehring von der Druckerei des C.H.Beck Verlages stimmte Schwab darin zu, dass möglichst früh, strukturiert gearbeitet werden sollte. Bei den juristischen Werken des Verlags ist das allerdings auch unverzichtbar. C.H.Beck setzt daher auf das Flowbooks Xmedia System, dass den Autoren von Anfang an ein Werkzeug an die Hand gibt, mit dem sich strukturierte Dokumente erzeugen lassen, ohne dass der Schreibende durch sichtbaren XML-Code verunsichert wird.

Manuel Montero Pineda sprach ein weiteres praktisches Problem an: Die Prüfung von XML-Dateien auf Fehler, die bei der bislang üblichen Validierung von Syntax und Grammatik, bislang nicht erkannt werden. Als Lösung stellte er das Tool Schematron (http://www.schematron.com) vor.

Mediengerechte Inhalte

Simon Seeger von Textunes brachte gegen Ende Start-up-Atmosphäre in die Veranstaltung. Der Berliner machte deutlich, dass der Leser auf mobilen Endgeräten wie dem iPhone oder iPad mediengerechte Angebote erwartet und nicht einfach ein automatisch aufbereitetes Druck-PDFs. "Innovative Inhalte lassen sich nicht auf Knopfdruck generieren", warnte er die Anwesenden. Seeger versteht unter innovativen Inhalten Filme, Weblinks und andere Elemente, die eingebettet in ein E-Book die Möglichkeiten des Mediums ausschöpfen.

Am Ende stand die Erkenntnis, das auch strukturierte Daten kein Weg zu mühelosem Reichtum sind. Doch wer sich die Mühe macht und sich das notwendige Know-how erwirbt, der kann sich hier durchaus ein lohnendes Geschäftsfeld erschließen.
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