Umsatz geht leicht zurück
Die Heidenheimer Edelmann Gruppe hat im vergangenen Jahr 180 Millionen Euro erwirtschaftet. Das waren etwa 3,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Für das laufende Jahr ist ein Ausbau der Standorte geplant.
Der Umsatzplan wurde mit diesem Ergebnis knapp verfehlt. "Das Krisenjahr 2009 ist auch an Edelmann nicht spurlos vorbei gegangen, auch wenn der Umsatzrückgang relativ moderat ausgefallen ist", sagt Dierk Schröder, Sprecher der Geschäftsführung. Wegen dem anhaltend unsicheren wirtschaftlichen Branchenumfeld plant die Edelmann Gruppe auch für das laufende Geschäftsjahr mit einem rückläufigen Umsatz von zirka 175 Millionen Euro.
Der Bereich Pharma erzielte 2009 wie bereits im Vorjahr rund 60 Prozent des Umsatzes. Den Rest erwirtschaftete der Bereich Premium, zu dem Faltschachteln für Kosmetik, Haarcolorationen, Süßwaren und Zigaretten zählen. Das neue Geschäft mit Packungsbeilagen erzielte einen Umsatzzuwachs und entwickelte sich positiv.
Mehr als 40 Prozent des Umsatzes setzte die Gruppe 2009 in Frankreich, den Beneluxländern, Polen, Großbritannien, Mexiko und China um. Trotz eines schwierigen Marktumfeldes zeigten sich die inländischen Pharma- und Premiummärkte vergleichsweise stabil. International sah dies zum Teil anders aus: In Frankreich musste Edelmann erhebliche Umsatzrückgänge hinnehmen. Die Kapazitäten wurden am Standort Pontoise bei Paris im Januar um 15 Prozent gesenkt und an die niedrigeren Marktvolumina angepasst.
Keine Kurzarbeit
Die Zahl der Mitarbeiter in der Edelmann Gruppe liegt aktuell bei 1.532. Am Stammsitz in Heidenheim und am Standort Weilheim entwickelte sich die Zahl der Beschäftigten 2009 leicht rückläufig auf 754. Kurzarbeit und betriebsbedingte Kündigungen konnten jedoch vermieden werden. Die Ausbildungsquote in Deutschland bleibt mit rund fünf Prozent konstant. 40 Auszubildende sind momentan in Heidenheim, Weilheim und Bitterfeld beschäftigt.
Das Heidenheimer Unternehmen verfügt derzeit über insgesamt zehn Werke in Deutschland, Frankreich, Polen, Mexiko und China. Im vergangenen Geschäftsjahr wurde die H. Koopmann KG in Leverkusen erworben und unter dem neuen Namen Wepack Druck und Papierverarbeitung GmbH das bestehende Geschäft mit Packungsbeilagen fortgeführt. An den Standorten in Polen und China stellt Edelmann bereits Packungsbeilagen für die Pharmabranche her.
**break**Im abgelaufenen Geschäftsjahr investierte Edelmann zudem knapp zehn Millionen Euro in neue Maschinen und technische Anlagen. Ein Schwerpunkt war dabei der Umzug und Ausbau der Tochtergesellschaft Artur Theis GmbH & Co. KG in Wuppertal. Neue, erweiterte Produktionsflächen wurden geschaffen sowie in die Modernisierung der maschinellen Ausstattung investiert, die für den notwendigen Ausbau zum Sicherheitsbereich für das Aufbringen von Sicherheitsmerkmalen auf Pharmaverpackungen erforderlich ist.
Am Stammsitz in Heidenheim wurde in eine neue Druckmaschine, sowie in eine neue Technologie zur Oberflächenveredelung, den so genannten holografischen Image Transfer, investiert. Edelmann hatte 2009 zudem die Mehrheit der Anteile an dem mexikanischen Faltschachtel-Hersteller Graphopak GDG, S.A. de C.V. erworben. Das Unternehmen mit Sitz in Mexiko-City hat sich auf die Herstellung hochwertiger Verpackungen spezialisiert und produziert mit 187 Mitarbeitern jährlich zirka 200 Millionen Faltschachteln für die amerikanischen Märkte.
Ausbau der Kapazitäten
Bei der Tochtergesellschaft Edelmann Poland Sp.z.o.o. plant Edelmann 2010 einen Ausbau der Kapazitäten. "Edelmann-Kunden sind seit Jahren in Polen erfolgreich tätig und erwarten eine produktionsnahe Belieferung", erklärt Dierk Schröder. Die polnische Tochtergesellschaft wird in diesem Jahr neue, erweiterte Produktionsräumlichkeiten in Warschau beziehen und eine neue Druckmaschine in Betrieb nehmen.
Durch die FSC- beziehungsweise PEFC-Zertifizierung des Heidenheimer Werks und neuerdings des Werks in Pontoise, bietet Edelmann seinen Kunden die Faltschachtelherstellung aus Kartonmaterial an, das ausschließlich aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt. (kü)