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24.03.2010  Wirtschaft
Ein neuer Name wird etabliert
Aus Schneidersöhne wird Papyrus: Nach Ostern ändert sich der Name des traditionsreichen Großhändlers. Außerdem bilanzierte das Unternehmen während eines Pressegesprächs am gestrigen Dienstag das vergangene Jahr.
Preiserhöhungen waren bei Schneidersöhne - bald Papyrus Deutschland - ein wichtiges Thema. "Höhere Kosten sowie seit Monaten fallende Preise in allen Sortimenten werden Preiserhöhungen folgen lassen", sagt Rainer Köster, Senior Vice President Papyrus.

Das vergangene Jahr sei auch für Schneidersöhne ein schwieriges gewesen. "Der Kostendruck war nie zuvor so stark spürbar - selbst der Papiergroßhandel hat vielerorts kurz gearbeitet", resümiert Rainer Köster weiter. Auch bei Schneidersöhne habe es Kurzarbeit gegeben, sie konnte einen Stellenabbau jedoch nicht gänzlich verhindern.

Die Papyrus-Gruppe ist europaweit aufgestellt, Schneidersöhne ist die größte Tochter. Im Zuge der Namensänderung erfolgt auch eine Harmonisierung der Papierbezeichnungen - aus Luxo Magic und Luxo Satin wird beispielsweise das Multi-Sortiment. 

Neue Musterkollektion

Eine immer größere Rolle spiele auch die Papierberatung, erläuterte Boris Borensztein, Geschäftsführer Schneidersöhne Deutschland. Wesentliches Instrument ist dabei die neue Musterkollektion, die Schneidersöhne erstmals nach zehn Jahren in überarbeiteter Form auf den Markt bringt. Dazu wurden 150 Tonnen Papier verarbeitet.

2009 setzte Schneidersöhne 861.767 Tonnen Papier ab - das waren 6,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Einen überproportionalen Mengenrückgang habe es im grafischen Segment gegeben, sagt Robert Matzke, ebenfalls Geschäftsführer Schneidersöhne Deutschland. Der Umsatz ging um 9,4 Prozent zurück und erreichte 2009 rund 782 Millionen Euro. Schneidersöhne Deutschland beschäftigte Ende 2009 mit 1.235 Mitarbeitern rund 7,8 Prozent weniger Angestellte als noch im Vorjahr. Dennoch wolle man an der Ausbildungsquote von derzeit 5,5 Prozent festhalten.

Geschäftsumfeld bleibt schwierig

Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen keine Steigerung des Absatzes. "Die Situation ist nach wie vor schwierig", erklärt Robert Matzke. Kundeninsolvenzen und damit Forderungsausfälle würden 2010 vermutlich "noch ein größeres Thema". Rainer Köster geht davon aus, dass sich die Branche in den nächsten Jahren verdichten wird. Auch das Problem der Überkapazitäten sei noch nicht gelöst.

Zunächst steht jedoch die Einführung des neuen Markennamens an. "Der Name Schneidersöhne wird ganz vom Markt verschwinden", machen die Geschäftsführer klar. 108 Jahre lang war der Firmenname präsent. Nun gilt es, den Namen der Papyrus-Gruppe mit Sitz in Schweden zu etablieren. In 17 Ländern operiert die Gruppe bereits unter diesem Namen. (kü)
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