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News / Digitaldruck erobert die Architektur
03.06.2014  Wirtschaft
Digitaldruck erobert die Architektur

Das Symposium „Design in der Architektur - Individuelle Raumgestaltung mit digitaler Drucktechnik“ versammelte Vertreter aus Architektur,  Baustoffindustrie und Druckbranche zum Dialog

Brixen, Lienz – Die Durst Phototechnik AG produziert industrielle Inkjet-Drucker für den großformatigen Digitaldruck und schafft damit die technologische Basis für ein weites Spektrum an Möglichkeiten zur Gestaltung und Veredelung einer Reihe von flexiblen wie starren Materialien. Dank neuer Technologien, die Farbbeständigkeit, Lichtechtheit, Farbbrillanz und feinste Auflösung garantieren, wird der Digitaldruck zunehmend für permanente Gestaltungslösungen auch im Außenbereich attraktiv.

Bislang besonders in der Werbewirtschaft populär, eröffnet die Digitaldrucktechnik schön längst eine Reihe von Anwendungen abseits der bekannten temporären Einsatzmöglichkeiten. So ist es zum Beispiel möglich, anstelle teurer, pflegeintensiver und transportaufwändiger Natursteine die gewünschten Steinmuster randlos und ohne Motivwiederholung auf Fliesen zu drucken. Ebenso lassen sich Laminatfußböden individuell in der Optik seltener Hölzer gestalten, ohne zum Beispiel geschützte Tropenhölzer zu verwenden. Dank Sol-Gel-Tintentechnik können bedruckte Glaspaneele auch in Feuchträumen eingesetzt werden. Tapeten erleben wieder eine Renaissance und lassen dank der modernen Drucktechniken eine Vielzahl an Effekten zu und vollziehen den Wandel von der biederen Wandbekleidung hin zur künstlerisch gestalteten installativen Wandarbeit.
Unikate lassen sich zum Preis einer Massenproduktion fertigen. Die gestalterischen Freiheiten sind unendlich. Um besonders Architektinnen und Architekten, über die Möglichkeiten des Digitaldrucks zu informieren und die Anliegen und Bedürfnisse der Berufsgruppe zu debattieren, lud das Unternehmen zum interdisziplinären Austausch in das Linzer Design Center.

Die Anmut und Qualität osmanischer Fliesenkunst inspirierte die international renommierte Produktdesignerin Defne Koz dazu, die Magie, die dem Material innewohnt mit den Mitteln der Gegenwart zu interpretieren. In ihren Designs erforscht sie die vielen Facetten zwischen Opazität und Transluzenz sowie Effekte von Reflexion und Lichtbrechung.  Im Auftrag von Durst entwickelte sie keramische Fliesen mit strukturierter Oberfläche, deren visuelle und haptische Eigenschaften mittels Inkjet-Technologie zu überraschenden 3D-Effekten gesteigert werden.
Der Wiener Architekt Erich Bernard (BWM-Architekten) spannte einen Bogen von der Bekleidungstheorie Gottfried Sempers, der Mitte des 19. Jahrhunderts seine These von der Entsprechung der Bekleidung des menschlichen Körpers mit der Verkleidung der Architektur mit Ornamenten entwickelte,  zur Architektur der Gegenwart. Stärker denn je oszilliere die Baukunst heute zwischen Zwei- und Dreidimensionalität Oberflächen stünden wie kaum zuvor im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, belegte Bernard anhand fremder und eigener Projekte.

Während die Vorträge aus der Welt der Gestaltung aktuelle Tendenzen in den historischen Rahmen einbetteten und eindrücklich darlegten, dass neue Technologien in den Händen fähiger Designerinnen und Baukünstler Potential auf hohem Niveau bergen, lieferten die Vertreter aus Produktion und Industrie praktische Fakten. Mit zahlreichen Realisierungsbeispielen anhand der Werkstoffe Glas, Holz, Keramik, Textil und Papier beeindruckten Manfred Beham (Ertl Glas), Gerhard Dürnberger (Kaindl Flooring), Christian Welker (Cooperativa Ceramica), Papier und Textil  (Ullrich Eitel, Marburger Tapetenfabrik) das interessierte Publikum. Innovative Drucktechnologien und ihre Leistungsfähigkeit präsentierten Vertreter führender Digitaldruck-Dienstleister wie Werner Lang (Lang und Lang) und Raimund Marx (Marx & Moschner).

Bei der anschließenden Diskussion unter Leitung von Architekturpublizistin Franziska Leeb wurden wurden sowohl die Traditionen täuschend echter Imitationen und deren Stellenwert heute diskutiert als auch Fragen der Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit erörtert.
 
Durst Generaldirektor Dr. Richard Piock zeigte sich erfreut über den regen Austausch, den dieses erste Symposium seines Unternehmens für die Architekturbranche  unter den anwesenden Referenten und Gästen hervorrief. „Interdisziplinäre Grundlagenforschung ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmenskultur. In unserem neuen Forschungszentrum arbeiten wir auch an Entwicklungen, die der  Architektur, die neben den gestalterischen Ansprüchen auch ein komplexes Feld an technischen ökologischen und ökonomischen Bedürfnissen zu erfüllen hat, zugute kommen.“


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