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28.04.2017  Wirtschaft
Ein weiteres Opfer der Kreditklemme
Die Druckerei Thieme mit Sitz in Meißen hat Insolvenz angemeldet. Die Zahlung der Löhne und Gehälter für die rund 48 Mitarbeiter ist vorerst sichergestellt.
Zur vorläufigen Insolvenzverwalterin bestellte das Amtsgericht die Erfurter Anwältin Bettina E. Breitenbücher von der Kanzlei Kübler, die nach eigenen Angaben zu den führenden  Insolvenzverwaltungs- und Restrukturierungsadressen in Deutschland zählt.

Breitenbücher: "Thieme hat volle Auftragsbücher. Der Geschäftsbetrieb wird zunächst unverändert aufrecht erhalten." Die Löhne und Gehälter der insgesamt 48 Mitarbeiter sind nach ihren Angaben über eine Insolvenzgeldvorfinanzierung gesichert.

Derzeit werden die Sanierungschancen geprüft. Erste Gespräche mit Investoren laufen bereits.

Thieme wurde 1903 gegründet und ist auf die Veredelung von Druckerzeugnissen spezialisiert, etablierte sich aber vor allem in den letzten Jahren auch bei der Herstellung von Druckerzeugnissen aller Art.

Noch 2008 war das Traditionsunternehmen mit dem so genannten "Innovationspreis der Deutschen Druckindustrie" ausgezeichnet worden. Zeitnah investierte die Geschäftsführung in die Modernisierung des Maschinenpark und installierte unter anderem eine Heidelberg Speedmaster XL 105, die nach Informationen der "Sächsischen Zeitung" mit rund drei Millionen Euro zu Buche schlug.

Bereits kurze Zeit später kam es zu deutlichen Liquiditätsengpässen und Umsatzeinbrüchen, die in erster Linie durch die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise verursacht wurden. Nach Angaben von Geschäftsführer Ulrich Thieme musste das Unternehmen einen 30-prozentigen Auftragsrückgang verkraften, während der Preisverfall sich fortsetzte. Verschärft wurde die Situation durch die schlechte Zahlungsmoral einzelner Kunden.

Eine gescheiterte Zwischenfinanzierung machte schließlich die Einreichung eines Insolvenzantrags nötig. "Thieme ist ein Opfer der vielzitierten Kreditklemme des Mittelstandes", so das Fazit der Insolvenzverwalterin. (cvf)
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