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24.04.2017  Wirtschaft
Druckerei-Neubau geplant
Das Hamburger Unternehmen will ein neues Druck- und Medienzentrum bauen. Das Datum des Baubeginns ist jedoch noch offen, da die Anwohner um den Baumbestand auf dem Areal fürchten.
Im Hamburger Stadtteil Schnelsen schlagen derzeit die Wellen hoch: Die Anwohner der Peter-Timmm-Straße protestieren gegen die Errichtung eines neuen Druck- und Medienzentrums in ihrer Nachbarschaft, da für den Bau voraussichtlich zahlreiche Bäume weichen müssen.

Das zuständige Bezirksamt Eimsbüttel bestätigte gegenüber Druck&Medien, das betreffende Areal sei in der Tat "für eine gewerbliche Nutzung vorgesehen", und zwar bereits seit dem Jahr 1996, als der Bebauungsplan Schnelsen 8 verabschiedet wurde. Nun werde dort mit dem Bau des Druck- und Mediendienstleistung-Zentrums eine weitere betriebliche Ansiedlung realisiert, die rund 100 Arbeitsplätze sichere.

Naturschutzrechtliche Kompensationsmaßnahmen

Weiter heißt es: "Der über die Jahre gewachsene Gehölzbestand auf der Baufläche wird aktuell kurzfristig entfernt. Im Rahmen der hierfür erforderlichen Prüfung wurden alle wesentlichen Aspekte beleuchtet und auch ein artenschutzrechtliches Gutachten erstellt. Die erforderlichen naturschutzrechtlichen Kompensationsmaßnahmen sind Bestandteil der Genehmigungen."

Die zwischenzeitlich von den Anwohnern gegründete Interessensgemeinschaft zum Schutz des bedrohten Biotops sieht diese Ankündigungen kritisch. Sie hat bereits vor einiger Zeit im Bezirksamt eine Petition abgegeben, in der sie eine Begutachtung des Grundstücks unter Berücksichtigung geschützter Tierarten fordert – bislang ohne Erfolg.

Platzprobleme in der Schnackenburgallee

Für die Eurocaribe Druck und Verlag GmbH (Eurodruck) ist daher völlig offen, wann mit dem Bau begonnen werden kann. Geschäftsführer Rüdiger Kern: "An unserem jetzigen Standort in der Schnackenburgallee haben wir schon lange ein Platzproblem. Daher hoffen wir natürlich, dass es bald losgeht – gerne noch in diesem Jahr."

Das Unternehmen plant ein Gebäude mit einer Fläche von rund 3.000 Quadratmetern, das gemeinsam mit anderen Dienstleistern der Branche genutzt werden soll. Ähnliches praktiziert Eurodruck bereits heute mit großem Erfolg – das Unternehmen hatte vor einigen Jahren einen Firmenverbund gegründet, dem (neben Eurodruck) die Firmen Ahrweiler Offset GmbH, Peter Gutsche GmbH und die Kompage Gesellschaft für elektronisches Publizieren mbH angehören.

Gründung im Jahr 1979

Die Eurocaribe Druck und Verlag GmbH ist ein relativ junges Unternehmen. Sie war 1979 von den Gesellschaftern Rüdiger Kern, Horst Scholz und Walter Ziegenhals in der Hamburger Glashüttenstraße gegründet worden.

1983 wurde die erste 4-Farb-Offsetmaschine installiert, 1988 kam eine neue 5-Farb-Maschine mit einem zusätzlichen Lackwerk hinzu. Der Umzug in die Schnackenburgallee fand im Jahr 2001 statt. Für das Geschäftsjahr 2008 meldete das Unternehmen, das aktuell rund 20 Mitarbeiter beschäftigt, eine Bilanzsumme von 1,94 Millionen Euro. Gedruckt wird ausschließlich auf Modellen der Heidelberger Druckmaschinen AG.

Clemens von Frentz
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