Kurzarbeit geht zurück
Die große Welle der Kurzarbeit, die 2009 zahlreiche Arbeitsplätze gesichert hat, ebbt langsam ab, auch wenn Unternehmen noch bis Ende 2010 neue Anträge für die verlängerte 18-monatige Bezugsdauer stellen können.
810.000 Kurzarbeiter waren Ende letzten Jahres noch konjunkturbedingt gemeldet. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber den Spitzenmonaten April und Mai 2009 als noch rund 1,5 Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit waren.
Nach der Berechnung der Bundeagentur für Arbeit (BA) wurden damit im Dezember 238.000 Arbeitsplätze gesichert, im April 2009 sogar 478.000. Diese Werte kommen zustande, indem die BA davon ausgeht, dass im Durchschnitt während der Kurzarbeit knapp 30 Prozent der Arbeitszeit ausfallen. Dieser Wert wird dann in Arbeitsplätze umgerechnet.
Noch keine Zahlen für die Druckbranche
Diese Zahlen sind noch nicht aufgeschlüsselt für die Grafische Industrie. Der subjektive Eindruck aus der Redaktion ist allerdings, dass auch in unserer Branche die Kurzarbeit zurückgeht. Immer häufiger ist zu hören, dass es in Betrieben Kurzarbeit gegeben hat, diese aber nun beendet wird.
Betriebe können in diesem Jahr Kurzarbeitergeld bis zu 18 Monate beantragen. Auch wenn ein Unternehmen erst im Dezember 2010 wegen Auftragsverlusten Kurzarbeit anmeldet, kann der Zeitraum dafür bis Mitte 2012 betragen.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) übernimmt dabei einen Teil des Lohnes. In den ersten sechs Monaten trägt die BA die Hälfte der Sozialversicherungsbeiträge - ab dem siebten Monat sogar komplett. Und bei einer Qualifizierung der Beschäftigten während der Zeit der Kurzarbeit werden sofort alle Sozialbeiträge übernommen.
Diese Regelung gilt zunächst bis Ende 2010. Eine finanzielle Förderung erfolgt zugleich bei einer Vielzahl von Weiterbildungsmaßnahmen während der Zeit der Kurzarbeit.(dsc)