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03.06.2014  Wirtschaft
Die elektronische Auftragstasche als Basis zur Automatisierung

Aachen, 01.03.2010 –

„Es mag modern sein zu behaupten, es sei egal, wo man arbeitet. Uns nicht. Wir sind verwurzelt in einer Region, die für viele ein Urlaubsparadies ist. Innsbruck bietet alles, was wir brauchen, in der Qualität, die wir brauchen. Die zentrale Lage am Schnittpunkt wichtiger europäischer Verkehrsverbindungen und Kulturen verschafft uns eine tolle Kombination aus städtischem und naturverbundenem Leben.“ Geradezu erfrischend, wie sich die Innsbrucker Alpina Druck im Internet vorstellt – keine leere Floskel wie „Fordern Sie uns“ und kein Wort von modernstem Maschinenpark, Termintreue, Service oder hoher Druckqualität. „Weil das die Kunden ohnehin erwarten dürfen“, erklärt Mag. (FH) Mario Moser, Prokurist bei Alpina Druck. „Da muss man sich schon mehr einfallen lassen. Um den Kunden einen Mehrwert zu bieten, muss man die eigenen Prozesse im Griff haben.“

Exportquote von 40 %
Nun hat die Verbundenheit mit einer Region beileibe nichts mit Hinterwäldlertum zu tun. Im Gegenteil: eine Exportquote von 40 % ist für eine mittelgroße Bogenoffsetdruckerei eher außergewöhnlich. Die Tiroler Traditionsdruckerei Alpina Druck konnte dabei ihren Exportanteil über Jahre kontinuierlich ausbauen. Dabei hat die „gute alte Postkarte“ ganz wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen und erweist sich vielfach als Türöffner für weitere Aufträge. Zu den wichtigsten Exportmärkten gehören Deutschland und die Schweiz, aber auch in fernen Ländern wie Brasilien findet man Postkarten "printed by Alpina Druck".
„Zwar ist die Postkarte nach wie vor eines unserer wichtigsten Produkte, aber wir sind auch im Markt für Akzidenzdrucksachen äußerst aktiv", erläutert Mario Moser: Qualitativ anspruchsvolle Kalender, Bücher und Bild- und Kunstbildbände, Plakate sowie hochwertige Werbedrucksachen gehören zu den weiteren Produktionsschwerpunkten. Zwar sind Post- oder Werbekarte auf den ersten Blick unscheinbare Druckprodukte. Für eine Sammelbogenproduktion wie bei Alpina Druck benötige man jedoch eine kritische Masse und eine ausgereifte Logistik, schildert Mario Moser. Die kritische Masse setzt sich täglich aus einer Vielzahl einzelner Aufträge zusammen, die dahinterstehende Logistik kommt aber auch den übrigen Aufträgen zugute und sorgt für eine reibungslose Produktion. Was die Kunden schätzen ¬– denn auch 2009 war für das Unternehmen trotz eines leichten Rückgangs abermals ein erfolgreiches Jahr.

Qualitätsoffensive
Dafür hat man sich auch einiges einfallen lassen. Bereits vor einigen Jahren startete Alpina Druck im wahrsten Sinne des Wortes eine Qualitätsoffensive. Nach der Installation einer Heidelberg Speedmaster XL 105 mit einem fünften Farb- und einem Dispersionslackwerk, die vielfältige Produktionsmöglichkeiten bis hin zu Lackierungen mit Matt/Glanz-Effekten bietet, standen neben dem Drucksaal auch die vorgelagerten Abteilungen im Fokus.
Mario Moser, seit Ende 2007 Prokurist bei Alpina Druck, übernahm dabei die Verantwortung für das Prozess- und Qualitätsmanagement, wozu die Optimierung aller unternehmensinternen und -externen Abläufe sowie die Durchführung eines Qualitätssicherungsprogramms zählt.

Im Zuge der Einführung des PSO wurde auch die Vorstufe optimiert und neu ausgerichtet. Unter anderem wurde die Datenerstellung und -übernahme durch die Einführung von PDF/X-ready standardisiert und das Kodak-CtP-System aufgerüstet. Gleichzeitig wurde die Vorstufe enger mit dem Drucksaal verzahnt, Prepress-Daten werden für die Prozesssteuerung an den Druckmaschinen herangezogen. In Kürze wird man das Workflow-Management-System Prinergy auf die Version 5.1 aufrüsten. Damit sind die Voraussetzungen für eine gesamtheitliche Vernetzung geschaffen, die der Druckerei einen neuerlichen Produktivitätsschub verleihen wird.

Voll integrierte Datenbasis

An der umfangreichen Vorgeschichte lässt sich ablesen, dass man bei Alpina Druck nichts dem Zufall überlässt, nichts überstürzt und vor allem systematisch und methodisch an organisatorische und technische Änderungen herangeht. Zunächst war der Einsatz der HIFLEX-Kalkulation und der elektronischen Auftragstasche projektiert. „Wir haben uns für die Realisierung Zeit gelassen und ein professionelles Projektmanagement betrieben. Und vor allem haben wir auch die Mitarbeiter in den Transformationsprozess mit einbezogen.“ So konnten alle Mitarbeiter bestens geschult auf das System umsteigen, als am 5. Januar 2009 die HIFLEX-Kalkulation und wenige Wochen danach die elektronische Auftragstasche eingeführt wurden.

Eine Herausforderung war das breite Produktspektrum mit unzähligen Detailinformationen. „Die Auftragstasche musste alle Inhalte abdecken, die bis dato auch schon da waren“, erläutert Mario Moser. „Aber in einem noch handhabbaren Maße, um die Produktion noch automatisierter und gesicherter abwickeln zu können.“ Dazu nennt er die Kriterien, die die elektronische Auftragstasche bei Alpina Druck abdecken muss: Neben allen auftragsspezifischen Daten sind spezielle Abfragefunktionen notwendig, ein Reklamations-bereich und das Archiv, das bei Alpina Druck aufgrund der Auftragsstruktur eine große Rolle spielt. Und mit einem Schmunzeln erläutert Mario Moser: „Wir hatten die bestehenden Datenfelder im HIFLEX-System nahezu ausgereizt.“

Dass man sich für das HIFLEX-System entschieden hat, liegt zum einen daran, dass das System des Aachener Softwarehauses flexibel genug ist, Fremdsysteme über eine offene XML/SOAP-Schnittstelle mit einzubinden und zum anderen, dass sich in dieser Kombination eine webbasierte Auftragstasche realisieren ließ. Alpina Druck nutzt die Offenheit des MIS und bindet ein selbst entwickeltes Frontend ein.

„Wichtig war uns dabei, dass es sich nicht um eine Einbahnstraße handelt, sondern dass wir bidirektional handeln können. Mitarbeiter können an ihrem Arbeitsplatz Rückmeldungen im System anstoßen, die nicht irgendwo landen, sondern in der voll integrierten Datenbasis des HIFLEX-Systems gespeichert werden.“ Solche Rückmeldungen können beispielsweise Bemerkungen zum Ablauf der Produktion sein, ob sich ein Papier unter bestimmten Konditionen nur schwer verdrucken oder verarbeiten lässt und vieles mehr, was bei Folgeaufträgen zu mehr Sicherheit führt. „Die Auftragstasche ist damit gleichzeitig auch eine Qualitätssicherungs- und Informationsmanagement-Plattform“, erläutert Mario Moser.

Einsparpotenzial ist enorm
„So betrachtet decken wir mit der Kalkulation und der elektronischen Auftragstasche alle Variablen und Produktionsbereiche ab, die wir für eine gesicherte Produktion benötigen: von der Sachbearbeitung über die Vorstufe, den Druck und die Buchbinderei bis hin zur Logistik und zurück in die Nachkalkulation und zum Archiv“, erläutert Mario Moser. Dabei sei die Zeitersparnis bei Wiederholaufträgen enorm. „Und wir schätzen uns glücklich, zahlreiche Wiederhol- und Folgeaufträge realisieren zu dürfen.“

Generell ist das Einsparpotenzial laut Mario Moser in der Auftragsbearbeitung deutlich höher als in der Buchbinderei. Über alles gesehen ließe sich aber durchaus eine Ersparnis der geistigen und physischen Rüst- und Durchlaufzeiten von gut 15 % erkennen. „Vor allem aber sind die Informationen mit Hilfe des Systems, das sich permanent aktualisiert, immer gesichert auf dem aktuellsten Stand, zeit- und bedarfsgerecht“, führt Moser weiter aus. Dies erscheint ihm besonders wichtig, da sich bei fast allen Aufträgen zwischen Angebot und Ausführung produktionsrelevante Änderungen ergeben. „Da auch Statusabfragen möglich sind, lässt sich auch die Disposition unterstützen.“

Nächster Schritt Vernetzung

Mario Moser und sein Team möchten noch in diesem Jahr den nächsten Schritt angehen: die komplette Vernetzung des Druckhauses. „Mit der elektronischen Auftragstasche haben wir die Basis geschaffen, weitere Automatisierungsschritte zu tätigen. Diese werden wesentlich auf der JDF-Technologie basieren“, bemerkt er. Den bidirektionalen Austausch der Daten praktiziert man schon heute – wenn auch nicht mit den Tools von JDF und JMF.
Zur Zeit wird die Kodak-Vorstufe in der ersten Phase vernetzt.“ Dabei werden die Stripping-Parameter für das Ausschießen eine Rolle spielen, die vom HIFLEX-System an die Ausschießsoftware weitergegeben werden.“ So kann das Ausschießen der Bogen zum Teil in die Arbeitsvorbereitung verlagert und dort über das HIFLEX-System weitgehend automatisiert werden. Da wird sich organisatorisch noch einiges verändern – sowohl bei den Aufgaben, der damit in Verbindung stehenden Kompetenz und der dazugehörigen Verantwortung, ist Mario Moser überzeugt.

HIFLEX – ein dynamischer Partner
„ChangeManagement“ sei dies, erläutert Mario Moser, bei dem die Mitarbeiter mit ins Boot geholt werden müssen, um eine für ein Unternehmen so gravierende Veränderung realisieren zu können. „Unsere Mitarbeiter dürfen und sollen ihre eigenen Ideen und auch ihre Skepsis mit einbringen“, so Mario Moser. „Dabei muss beachtet werden, dass angesprochene Veränderungsschritte parallel zum Tagesgeschäft abzuwickeln sind“, stellt er fest und lobt in diesem Zusammenhang die Kollegen, da eine Systemeinführung von jedem Mitarbeiter ein Mehr an Arbeit abverlangt. „Wir bauen dabei auf einem motivierten Team und einem sehr guten Betriebsklima auf.“ So erwähnt er nicht ohne Stolz, dass Alpina Druck seit vier Jahren nahezu eine identische Zahl an Mitarbeitern beschäftigt, und entkräftigt damit alle Annahmen, dass Automatisierung auch gleichzeitig immer ein Jobkiller sei. Mit einer eng verzahnten Produktion könne man den steigenden Anforderungen des Markts in puncto Effizienz und Qualität gerecht werden. Und das erhalte eben Arbeitsplätze, fördere die organisatorische Weiterentwicklung und dient einer optimalen Bedürfnisbefriedigung beim Kunden.

„HIFLEX hat uns die automatische Erstellung und Änderung der Auftragstaschen ermöglicht und sorgt für Schnelligkeit und Genauigkeit in der Auftragsabwicklung“, stellt Mario Moser abschließend fest und spart auch nicht an Lob für den Hersteller. „Die Umsetzung unserer Anforderungen hat gezeigt, dass HIFLEX ein dynamischer Partner ist. Und den braucht man in stürmischen Zeiten wie heute. Um es ganz unverblümt auszudrücken: Eine solche Zusammenarbeit macht einfach Spaß!“

KURZPROFIL HIFLEX
HIFLEX entwickelt als international tätiges Softwarehaus markt- und technologieführende Lösungen zur Automatisierung der kaufmännischen und technischen Geschäftsprozesse in der grafischen Industrie:

HIFLEX MIS (Management Informationssystem) – voll JDF-fähige Branchensoftware, die alle Geschäftsprozesse der grafischen Industrie abbildet und unterstützt, untergliedert in Office-,  und Factory-Bereich. HIFLEX Print Support – leistungsstarkes, webbasiertes Beschaffungssystem für Print- und Media-Einkäufer zur effizienten digitalen Abbildung gewohnter Beschaffungsprozesse. HIFLEX Webshop – weltweit einzigartige, offene Web2Print-Lösung mit integriertem Produktkonfigurator und Online-Kalkulation auch freier Formate.

Auf dem Gebiet der JDF-Vernetzung gilt HIFLEX weltweit als Technologieführer. Es bestehen enge Kooperationen mit allen namhaften Maschinen- und Systemanbietern der Druck- und Medienindustrie. HIFLEX ist Partner-Mitglied der CIP4-Organisation, gewann 15 der weltweit ausgeschriebenen CIP4-Innovationspreise (CIPPI Awards) und den PIA/GATF InterTech Technology Award 2008. HIFLEX ist der international erfolgreichste Software-Hersteller für die Print- und Medien-Industrie. HIFLEX MIS ist von der CIP4-Organisation und PIA/GATF JDF-zertifiziert.

HIFLEX Software ist in über 30 Ländern installiert und in 28 Sprachen verfügbar. Jährlich werden rund 30 % des Umsatzes in Forschung und Entwicklung reinvestiert.

www.hiflex.com, www.bestprint24.com, www.printsupport.com

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