Drei Jahre vor dem 100. Geburtstag ist die Fürther Kunstanstalt Krugmann Friedrich Krugmann GmbH & Co. (persönlich haftende Gesellschafterin: Krugmann GmbH) in schweres Fahrwasser geraten. Da dem 1913 gegründeten Unternehmen baldige Zahlungsunfähigkeit droht, ordnete das Amtsgericht Fürth am Montag um 16 Uhr die Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens (Aktenzeichen: 503 IN 132/10) an. Diese Maßnahme dient der "Sicherung des Schuldnervermögens vor nachteiligen Veränderungen".

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht den Nürnberger Rechtsanwalt Stefan Waldherr aus der Kanzlei Dr. Goede, Bergfeld, Waldherr & Hussmann. Er will am Mittwoch-Nachmittag die rund 80-köpfige Belegschaft auf einer Betriebsversammlung über den aktuellen Stand der Dinge informieren. Nach seinen Angaben ist die Auszahlung der Gehälter bis Ende April gesichert.

Geschäftsführer Reiner Zimmermann erklärte gegenüber Druck&Medien, der Betrieb laufe vorerst wie gehabt weiter. Zimmermann: "Wir haben zahlreiche Gespräche mit unseren Kunden geführt und dabei sehr viel positive Resonanz bekommen." Zimmermann hatte die Geschäftsführung bei Krugmann erst Anfang 2009 übernommen und war zuvor rund sieben Jahre bei der Print-Pack GmbH in Schwabach gewesen.

Die Kunstanstalt Krugmann gilt als ausgewiesener Spezialist für den Druck und die Veredelung von Nassleim-Etiketten für Premium-Produkte der Getränke-, Spirituosen-, Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie. Gearbeitet wird überwiegend mit Maschinen der Heidelberger Druckmaschinen AG. Der Umsatz lag zuletzt bei rund sieben Millionen Euro.

Clemens von Frentz