Warten auf die Jet Press
Gut Ding braucht Weile: Vor knapp zwei Jahren überraschte Fujifilm auf der drupa mit einer Technologiestudie des ersten Inkjet-Systems für das B2-Format. Jetzt stellt der japanische Konzern die Markteinführung der Jet Press 720 in Aussicht.
Wie das Unternehmen im Vorfeld der Ipex (18. bis 25. Mai in Birmingham) mitteilt, sei die Entwicklung der Digitaldruckmaschine gut vorangekommen und erste Tests bei Kunden erfolgreich verlaufen. Im Mai soll die Jet Press 720 auf der Messe in Birmingham nun endlich ihr Debüt vor Publikum geben. Auch die Markteinführung der Bogenmaschine stellt das Unternehmen noch für dieses Jahr in Aussicht.
Mit der neuen Konfiguration will Fujifilm die Vorteile des Digital- und Offsetdrucks miteinander verbinden. Die Papierführung erfolgt über einen im Offset üblichen Maschinenunterbau. Für Stabilität im Bogenlauf soll ein CCD-Sensor sorgen, der jeden Bogen erfasst und notwendige Anpassungen vornimmt.
Die eingesetzten Samba-Druckköpfe erlauben es, Bogen im B2-Format in einem Durchgang beidseitig zu bedrucken. Dabei soll die Maschine Leistungen von bis zu 2.700 Bogen pro Stunde erzielen. Bei vier Graustufen werden damit Auflösungen von bis zu 1.000 x 1.000 dpi erreicht. Gedruckt wird mit wasserbasierten Tinten auf gestrichenen Standard-Offsetpapieren in Formaten zwischen 38,2 x 54,2 Zentimeter und 53 x 75 Zentimeter.
Fujifilm will sich mit der B2-Format-Maschine vor allem an Akzidenzdruckereien richten, die bisher kleine Auflagen im Offsetdruck produzieren. Das Unternehmen schätzt, dass die Jet Press 720 bei Auflagen unter 2.000 Bogen wettbewerbsfähig sein wird. Im Vergleich zum Offset sollen sich Produktivitätsvorteile insbesondere durch die Möglichkeiten des variablen Datendrucks sowie die unmittelbar nach der Bebilderung abgeschlossene Papiertrocknung ergeben.