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21.04.2017  Wirtschaft
Keine Trendwende trotz besserer Zahlen
Der Druckmaschinenhersteller Heidelberg bilanziert die ersten neun Monate seines Geschäftsjahrs 2009/2010. Auftragseingang und Umsatz liegen im dritten Quartal über dem Vorjahr, dennoch sei keine deutliche Trendwende in der Printmedien-Industrie erkennbar.
Heidelberger Druckmaschinen hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2009/10, das vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2009 dauerte, im Vergleich zu den Vorquartalen einen Anstieg bei Auftragseingang und Umsatz erzielt. Der operative Verlust wurde in den vergangenen drei Monaten reduziert. Eine deutliche Verbesserung des Investitionsniveaus in der Printmedien-Industrie ist aufgrund der weltweit unterschiedlichen Konjunkturerwartungen allerdings noch nicht zu erkennen, heißt es aus Heidelberg.

Der Auftragseingang im dritten Quartal 2009/10 lag mit 609 Millionen Euro um 14,7 Prozent über dem Vorquartal mit 534 Millionen Euro und um neun Prozent über dem Vorjahreswert von 560 Millionen Euro. Damit wurde der höchste Auftragseingang seit fünf Quartalen erreicht. Nach neun Monaten betrug der Auftragseingang 1,693 Milliarden Euro verglichen mit 2,432 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Geschäftsjahr machte sich vor allem das hohe Bestellvolumen der im Mai 2008 stattgefundenen Messe drupa bemerkbar.

Erfolge im Großformatgeschäft

"Auftragseingang und Umsatz zeigen im dritten Quartal einen leichten Aufwärtstrend", sagt Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. "Vor allem in China und Deutschland konnten wir ordentliche Geschäftserfolge erzielen. Mit unseren neuen Maschinen im Großformat haben wir Marktanteile hinzugewonnen. Da die Druckereien weltweit generell mit Investitionen immer noch zurückhaltend sind, ist eine deutliche Erholung aktuell noch nicht zu erkennen."

Der Umsatz erreichte im dritten Quartal mit 578 Millionen Euro den bisher höchsten Wert des laufenden Geschäftsjahres und lag damit um 79 Millionen Euro über dem Vorquartal mit 499 Millionen Euro. Knapp 30 Prozent des Umsatzes wurden mit Serviceleistungen erbracht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 750 Millionen Euro verringerte sich der Umsatz um 23 Prozent. Im Neunmonatsvergleich ging der Umsatz um 28 Prozent auf 1,591 Milliarden Euro zurück. Im Vorjahr lag er bei 2,211 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand der Heidelberg-Gruppe verbesserte sich zum Ende des dritten Quartals leicht auf 626 Millionen Euro, verglichen mit dem Vorquartal bei 617 Millionen Euro.

**break**Das betriebliche Ergebnis ohne Sondereinflüsse stellte sich im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal mit minus 65 Millionen Euro nun mit minus 13 Millionen Euro besser dar. Hier machten sich vor allem der leicht gestiegene Umsatz und die zunehmenden Einspareffekte aus dem Maßnahmenprogramm zur Kostensenkung bemerkbar. Kumuliert betrug das betriebliche Ergebnis ohne Sondereinflüsse nach neun Monaten minus 141 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es ohne Sondereinflüsse minus 45 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern lag nach drei Quartalen bei minus 158 Millionen Euro, verglichen mit minus 119 Millionen Euro im Vorjahr.

"Aufgrund des wie erwartet etwas besseren Geschäftsverlaufes und der höheren Einspareffekte konnten wir im dritten Quartal das operative Ergebnis deutlich verbessern", sagt Finanzvorstand Dirk Kaliebe. "Durch den positiven Free Cashflow konnten wir die Nettoverschuldung des Konzerns weiter stabil halten. Die Optimierung der Kostenstruktur von Heidelberg wird auch künftig kontinuierlich weitergeführt."

Weiterer Stellenabbau


Die Mitarbeiterzahl ist im dritten Quartal 2009/10 um weitere 181 Personen zurück­gegangen: Zum 31. Dezember 2009 waren damit weltweit 18.020 Mitarbeiter bei der Heidelberg-Gruppe beschäftigt. Seit dem 31. März 2008 wurde die Personalkapazität in Summe um 2.550 Stellen verringert. Insgesamt baut das Unternehmen bis zum Ende des Geschäftsjahres 2010/11 weltweit rund 4.000 Stellen ab.

Die Entwicklung der einzelnen Regionen sei nach wie vor sehr unter­schiedlich. Die Region Asia/Pacific verzeichnete deutliche Zuwächse. Auch in der Region Europe, Middle East and Africa scheine die Talsohle durchschritten, im Berichtsquartal verbesserte sich der Auftragseingang sowohl gegenüber den Vor­quartalen als auch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In der Region North America sei dagegen noch keine Verbesserung der Situation in der Printmedien-Industrie zu erkennen, bilanziert Heidelberg.

Ausblick

Nach dem bisherigen Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres geht Heidelberg weiterhin davon aus, dass der Umsatz des Konzerns im Gesamt­ge­schäftsjahr 2009/10 noch einmal deut­lich unter dem Niveau des Ge­schäftsjahres 2008/2009 liegen wird. Aufgrund dieses niedrigen Umsatz­volumens rechnet das Unternehmen unverändert mit einem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit ohne Sondereinflüsse, das zwischen minus 110 und minus 150 Millionen Euro liegen wird. (kü)
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