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02.02.2010  Wirtschaft
Weitere 180 Arbeitsplätze weg
Der angeschlagene Druckdienstleister streicht erneut Stellen. Besonders hart trifft es diesmal den Stammsitz Freudenstadt, wo rund 90 Jobs wegfallen. Gleichzeitig kündigte der Konzern an, man werde an der Tarifbindung festhalten.
Die erste Februar-Woche begann nicht gut für die Mitarbeiter der Schlott Gruppe. Auf einer Belegschaftsversammlung erfuhren sie, welche Sparmaßnahmen in den kommenden Monaten umgesetzt werden sollen. Nach Informationen des "Schwarzwälder Boten" plant der von Bernd Rose geleitete Vorstand, allein in Freudenstadt rund 90 Arbeitsplätze abzubauen.

Betroffen sind aber auch die neun anderen Betriebe der Schlott Gruppe, die derzeit noch sechs Druck- und vier Weiterverarbeitungsstandorte betreibt. Insgesamt werden laut "Schwarzwälder Bote" 180 Stellen gestrichen, nachdem unlängst bereits ein Programm aufgelegt worden, dem 350 Jobs zum Opfer fallen sollen.

Trotz der aktuellen Probleme will das Unternehmen an der Tarifbindung festhalten – wenn auch mit dem Ziel, eine gewisse Flexibilisierung (zum Beispiel über Zeitkonten) zu erreichen. Geplant ist außerdem, die Arbeitszeit von momentan 32,5 auf 35 Wochenstunden zu erhöhen.

Die neuen Sparpläne des Unternehmens kommen nicht wirklich überraschend, da Konzernchef Bernd Rose unlängst bei der Präsentation der Bilanzdaten bereits eine "konsequente Umsetzung der angekündigten Restrukturierungsmaßnahmen" angekündigt hatte. Diese seien "schmerzhaft und erfordern von allen Beteiligten hohe Beiträge", so Rose, aber der Vorstand sei "überzeugt davon, dass die Schlott Gruppe mit dem eingeleiteten Maßnahmenpaket den Strukturwandel in der europäischen Druckindustrie erfolgreich meistern und künftig wieder nachhaltig profitabel arbeiten" werde.

Von diesem ambitionierten Ziel ist das Unternehmen derzeit noch weit entfernt. Für das Geschäftsjahr 2008/09 wurde (einschließlich eines Restrukturierungsaufwands von 20,6 Millionen Euro) ein Vorsteuerverlust von 26,8 Millionen Euro ausgewiesen – und damit deutlich mehr als im Vorjahr.

Auch das erste Geschäftsquartal, das am 31. Dezember 2009 endete, brachte kaum Linderung. Nach vorläufigen Zahlen sank der Wertschöpfungsumsatz  im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 57 auf 47 Millionen Euro, während der Vorsteuerverlust (einschließlich eines Restrukturierungsaufwands von 2,6 Millionen Euro) auf 4,3 Millionen Euro stieg.

Clemens von Frentz
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