Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt
Der Berliner Druckdienstleister Laserline findet nicht genügend geeigenete Bewerber für seine Lehrstellen; drei Plätze bleiben unbesetzt. Ausgebildet wird in acht Berufen, die Ausbildungsquote liegt bei 18 Prozent.
Es fehle nicht unbedingt an Interesse, aber an Leistungsbereitschaft. "Und das ist die eigentliche Ausbildungsmisere", sagt Laserline-Chef Tomislav Bucec.
Viele Bewerber würden bereits im Vorfeld scheitern, dabei läge die Messlatte nicht besonders hoch: Eine schriftliche Bewerbung sollte jeder hinbekommen, erwartet Ausbilderin Jenny Kindlein. Beide Augen drücke sie inzwischen zu, wenn dieses Anschreiben nicht ganz fehlerfrei ist, aber bei den Zeugnissen schaut sie dann ganz genau hin. "Oft bewerben sich junge Leute mit unentschuldigten Fehlzeiten im Zeugnis, das ist ein absolutes Ausschlusskriterium", erläutert sie.
Kritik an den Bewerbern
Wer die erste Hürde genommen hat und eingeladen wird, darf zum Einstellungstest und zum Gespräch kommen. Doch selbst das schaffe oft nur die Hälfte der Kandidaten pünktlich. "Oder sie kommen gleich gar nicht", hat die Ausbilderin festgestellt. Neben einigermaßen akzeptablen Noten erwartet das Unternehmen auch ein klein wenig Interesse für die Firma und vor allem für die künftige Tätigkeit.
"Manchmal sind die Bewerber aber einfach desinteressiert", sagt Jenny Kindlein. Kommen dann noch schlechte Schulleistungen hinzu, dann sei es kaum möglich, die Ausbildung zu schaffen. "Dann sind die Anforderungen der Ausbildung einfach zu hoch", ist sie überzeugt. Und diese Anforderungen werden immer höher. Es gibt keinen Beruf mehr, bei dem auf die Anwendung von Computerprogrammen verzichtet werden kann, und bei jeder Ausbildung wird auch viel Selbstständigkeit erwartet.
Laserline sucht dieses Ausbildungsjahr nicht mehr nach weiteren Azubis. Drei Ausbildungsplätze in verschiedenen Bereichen blieben unbesetzt. (kü)