Aufsichtsrat-Chef Wössner droht Ablösung
Die Gläubigerbanken der Heidelberger Druckmaschinen AG suchen einen neuen Chef für den Aufsichtsrat des Unternehmens. Dies berichtet das "Manager Magazin" in seiner aktuellen Ausgabe.
Nach Darstellung des Hamburger Wirtschaftsblattes sind bereits einzelne Persönlichkeiten als mögliche Nachfolger von Mark Wössner (70) angesprochen worden.
Die Personalie steht laut "Manager Magazin" im Zusammenhang mit der geplanten Fusion des weltgrößten Druckmaschinenherstellers mit dem Konkurrenten Manroland. Offenbar soll mit der Branchenkonsolidierung auch personell ein Neuanfang gemacht werden.
Die Fusionsverhandlungen befinden sich dem Magazin zufolge in einer entscheidenden Phase, nachdem bei einem Treffen der Beteiligten Ende August letzte Zweifel ausgeräumt worden sind. Bereits in wenigen Wochen könnte deshalb das Konzept für den Zusammenschluss stehen.
Wössner hatte die Fusionsverhandlungen mit eingefädelt. Treiber ist dabei der Dax-Konzern Allianz, der über seine Tochter Allianz Capital Partners (ACP) an beiden Unternehmen beteiligt ist.
Heidelberger Druck wird in den Verhandlungen nach Informationen des "Manager Magazins" von Merrill Lynch vertreten, Manroland lässt sich von der Deutschen Bank beraten. Die Synergien einer Fusion prüfen die Spezialisten der Unternehmensberatung Boston Consulting.
Die Fäden laufen offenbar bei dem ehemaligen Bertelsmann-Chef Mark Wössner zusammen, der den Aufsichtsrat von Heidelberger Druck seit September 2004 leitet. Wössner ist mit der speziellen Materie bestens vertraut. Der studierte Maschinenbauer wurde bereits im Alter von 30 Jahren Assistent der Geschäftsleitung von Bertelsmann; 1970 machte das Unternehmen ihn zum Technischen Betriebsleiter und 1974 zum Geschäftsführer der Mohn Media Mohndruck GmbH, die zu den größten Offsetdruckereien Europas zählt. (cvf)