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28.04.2017  Wirtschaft
Abwicklung nach Verkauf
Der Norderstedter Betrieb, der zur Richard-Scherpe-Gruppe gehört, wird geschlossen. Die Gruppe, die weitere Betriebe in Düren und Krefeld hat, war erst 2006 von Aurelius übernommen und drei Jahre später an einen Finanzinvestor weitergereicht worden.
Nach Angaben des "Hamburger Abendblatts" ist die Schließung der Richard Scherpe Grafische Betriebe GmbH für Ende September geplant. Die verbliebenen 15 Mitarbeiter haben ihre Kündigungen bereits erhalten. Sie sehen sich laut "Abendblatt" als Opfer einer "jahrelangen Misswirtschaft".

Die Druckerei war auf Spezialprodukte wie Etiketten und Formulare spezialisiert. Im August 2006 wurde sie Teil des Aurelius-Konzerns, als dieser die Richard-Scherpe-Gruppe übernahm. Danach wurde das Unternehmen laut Aurelius "konsequent auf die Anforderungen eines sich konsolidierenden Marktes ausgerichtet".

Bereits drei Jahre später wurde die Scherpe-Gruppe wieder veräußert. Käufer war der Schweizer Finanzinvestor GIK. Aurelius-CEO Dirk Markus begründete dies mit den Worten: "Ein Engagement bei einem Spezialdruckanbieter wie Scherpe stellt in der aktuellen Zeit eine Herausforderung dar. Der Verkauf gibt uns die Möglichkeit, unsere Managementkapazitäten auf andere Themen zu fokussieren."

Weniger Wochen zuvor hatte die Richard Scherpe Grafische Betriebe GmbH Anfang 2009 noch ihre 50-prozentige Beteiligung an der DMS Digitaler Medienservice GmbH (ebenfalls Norderstedt) veräußert. Käufer war die Hamburger Mensing Drucke GmbH, die bereits in Besitz der restlichen 50 Prozent an DMS war. Zum Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben.

Die börsennotierte Aurelius AG mit Sitz in München wurde gegründet von Dirk Markus, der zuvor für die Arquana-Mutter Arques tätig war. Aurelius erwirbt nach eigenen Angaben "mittelständische Unternehmen und Konzerntöchter, die nicht mehr dem Kerngeschäft ihres bisherigen Eigentümers entsprechen" und "entwickelt sie aktiv weiter". Anschließend hebt das Unternehmen, wie es im Selbstportrait heißt, "mit Hilfe einer eigenen, spezialisierten Task Force die Wertschöpfungspotenziale seiner Tochterunternehmen zum Nutzen aller Beteiligten und unter Wahrnehmung der damit verbundenen sozialen Verantwortung".

Bei der Übernahme im Jahr 2006 hatte Aurelius die Scherpe-Gruppe noch als "überdurchschnittlich profitabel" beschrieben. In einer Pressemeldung des Münchener Unternehmens hieß es: "Mit der Richard-Scherpe-Gruppe haben wir ein besonders innovatives Spezialdruckunternehmen erworben. Wir werden die erreichte technische Spitzenposition durch weiteres Wachstum einer noch breiteren Kundenschicht zugänglich machen." Die Gruppe erwirtschaftete damals einen Umsatz von 14 Millionen Euro und beschäftigte 91 Mitarbeiter.

Clemens von Frentz
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