Die "vorläufige Insolvenzverwaltung zur Sicherung des Schuldnervermögens vor nachteiligen Veränderungen" wurde am 7. September vom Amtsgericht Wolfratshausen angeordnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht den Rechtsanwalt Thomas Klöckner, der seinen Sitz ebenfalls in Wolfratshausen hat.

Die Schwarz Druck GmbH & Co. KG war erst im vergangenen Jahr 110 Jahre alt geworden. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1898 durch Gustav Hermann Schwarz in Tetschen Bodenbach im heutigen Tschechien, damals noch unter dem Namen Billettdruck Gustav Hermann Schwarz. Durch die Spezialisierung auf die Herstellung von Fahrscheinen, die fortlaufend numeriert, in Endlosstapeln, in Blockform und später auch in Rollen gefertigt wurden, machte sich das Unternehmen bald deutschlandweit einen Namen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Gustav Schwarz ins oberbayerische Miesbach. Dort baute er seine Druckerei neu auf und lieferte an verschiedene Verkehrsbetriebe Fahrscheine. Zusätzlich spezialisierte man sich auf den Vertrieb von Fahrschein-Automaten und -Entwertern sowie Endlosformularen.

Über das heutige Portfolio des Druckdienstleisters heißt es in einer Eigendarstellung: "Die Eckpfeiler unseres vielfältigen Angebotes bilden die Bereiche Formulardruck, Fahrkarten- und Ticketdruck sowie Wert- und Sicherheitsdruck. Unsere Stärke liegt in der Individualität unserer Produkte: Karten integrieren, Formulare und Ausweise personalisieren, wertige Dokumente mit Sicherheiten versehen, Guillochen erstellen. (...) Zusätzlich bieten wir Software-Entwicklung, Kontroll- und Sicherheitssysteme sowie Maschinen zur Weiterverarbeitung unserer Produkte."

Die Schwarz Druck GmbH & Co KG beschäftigt nach eigenen Angaben über 160 Mitarbeiter und gehört "weltweit zu den führenden Spezialisten im Wert- und Sicherheitsdruck". Mit Verkaufsbüros in Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien und Rußland bedient das Unternehmen auch verstärkt den östlichen Markt.

Clemens von Frentz