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03.06.2014  Wirtschaft
ForestFinance Newsletter vom 31. August 2009


Märchenwald

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe ForestFinance Kunden,

wenn man die Verlautbarungen gewisser Waldinvestment-Anbieter liest, könnte man glatt meinen, man befände sich in einer Märchenstunde. Im aktuellen Newsletter möchten wir daher einige Fabeln über Teak richtigstellen, die wir in letzter Zeit häufig lesen durften.

Fabel eins: Teak ist ein ganz besonders gutes Edelholz. Keine Frage, Teak ist ein klasse Holz - besonders, wenn es älter ist (über 50 Jahre) und aus geschützten Regenwäldern kommt. Da soll es aber bitte bleiben. Plantagenteak erreicht ebenso wie anderes Plantagenholz nicht die Qualität von Wild-Teak - da verhält es sich wie mit dem Lachs.

Viele andere (tropische) Holzarten haben ähnliche, andere oder gar bessere technische Qualitäten als Teak. Ein jeder, der seine Meranti-Fenster schließt und auf seiner Bankirai-Terrasse im Robinien-Stuhl hockt, kennt das.

Fabel zwei: (Plantagen)-Teak bindet besonders viel CO2. Die Teak-Monokultur soll besonders viel CO2 binden, weil Teak so hart (fest) ist und außerdem eben nicht verrottet oder verbrannt wird, sondern in langlebige Möbel und Gebrauchsgüter verarbeitet. Das trifft, soweit überhaupt richtig, auf alle tropischen Edelhölzer zu. Für das Saldo der CO2-Bindung durch eine Teak-Monokultur ist aber nur zum Teil der Hartholzanteil des Stammes relevant. Ein Großteil der CO2-Bindung rührt gar nicht aus dem Stamm eines Baumes - bis zu 50 Prozent der CO2-Speicherung findet im Boden und nicht über dem Boden statt. Zudem: Wird eine Plantage angelegt, wird auch erst einmal CO2 freigesetzt. Das betrifft auch ForestFinance Forste. Allerdings kann man, mit dem notwendigen Know-how, diese CO2-Freisetzung bei Aufforstung minimieren. So wie ForestFinance das natürlich macht und deswegen auch zum Beispiel durch den CarbonFix Standard zertifizierte CO2-Zertifikate "herstellt". Teakmonokulturen verhindern langfristig (nach der Ernte!) die Wiederbewaldung der Fläche - und infolgedessen die Bildung von neuer Biomasse und somit die CO2-Bindung auf der Fläche. Auf lange Sicht - zum Beispiel über einen Zeitraum von 50 oder 100 Jahren (und das ist klimatisch gesehen kurzfristig, denn das CO2 soll ja dauerhaft gebunden sein) - sieht die CO2-Bilanz einer Teak-Monokultur eher mau aus. Es sei denn, man greift nach der Ernte massiv positiv ein und erzeugt neu einen dauerhaften Mischwald**. Das ist schwierig, aufwändig und das muss man können. Über den Zeitraum von 50 Jahren zum Beispiel betrachtet ist dann auch die Behauptung, das CO2 der gefällten Teak-Bäume werde ja in langfristigen Gebrauchsgütern weiter gespeichert, ein Märchen. Denn abgesehen von den circa 40 Prozent im Sägewerk anfallenden Abfall: Haben sie schon mal einen 10, 20 oder gar 30 Jahre alten Teak-Gartenstuhl aus dem Baumarkt gesehen? Und von wegen, Teak wird nicht verbrannt. Inzwischen gibt es sogar Teakplantagen, die ausschließlich Teak zu Verbrennungszwecken produzieren und nach Indien exportieren. Gläubige Hindus legen nämlich Wert darauf, mittels Scheiterhaufen aus dem heiligen Holz in den Hindu-Himmel befeuert zu werden. Beileibe kein Randgruppenphänomen.

Ihr Harry Assenmacher

*PS: Im ForestFinance Blog haben wir jetzt eine Rubrik "Märchenwald" angelegt, in der wir in lockerer Form und unregelmäßig über allerlei Fabelhaftes aus der Welt der Wälder und Forste berichten.

**PPS: Mit "GreenTeak" - green the teak - dem fairen Teakinvestangebot bietet ForestFinance jetzt eine grüne Zukunft für Teak-Monokulturplantagen. Zwei Drittel des Jahres sind um. Zeit, ein 2009er Bäumchen zu pflanzen oder auch mehrere. Sie wissen ja, wie und wo das geht.

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