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03.06.2014  Wirtschaft
Kein Clearcut mehr für Kleenex: US-Papierkonzern Kimberly-Clark stellt auf Zellstoff ohne Urwaldzerstörung um
    
Der weltweit größte Hersteller von Hygieneprodukten, Kimberly-Clark, verzichtet künftig auf Zellstofffasern, die aus Urwaldhölzern stammen. Gemeinsam mit Greenpeace hat das Unternehmen in Washington eine neue Einkaufsrichtlinie für Zellstoff und Papierprodukte veröffentlicht. Der US-Konzern, der in Deutschland mit den Marken Hakle und Kleenex vertreten ist, verbraucht jährlich über vier Millionen Tonnen Zellstoff.

Ab sofort sollen verstärkt Recyclingfasern und Zellstoff aus FSC-zertifizierten Wäldern zum Einsatz kommen. Bis zum Jahr 2011 sollen Produktion und Einkauf des Hygieneprodukt- und Papierherstellers vollständig umgestellt sein und nur noch FSC-zertifizierter Zellstoff aus kanadischen Wäldern verwendet werden.

Die Verpflichtung ist der Durchbruch einer jahrelangen Greenpeacekampagne gegen die raubbauartige Abholzung kanadischer Urwälder v.a. in den Provinzen Ontario und Quebec.

Seit den 90er Jahren wurden etwa 80% der dortigen Urwälder zerstört oder verwüstet, um Zellstoff für Zeitungen, Zeitschriften und Toilettenpapier zu gewinnen. Kimberly-Clark hat dieses verantwortungslose Vorgehen jahrzehntelang unterstützt, indem der Konzern Holz aus diesen Urwäldern bezogen hat. Greenpeace kritisierte dieses Vorgehen im Rahmen der Kampagne „Kleercut“. Auf Plakaten und Videos wurden die Konsumenten vor dem Kauf der Hygieneprodukte gewarnt: „Wussten Sie, dass es 90 Jahre dauert, eine Schachtel Kleenex-Tücher wachsen zu lassen?“, hieß es da in Anspielung auf die Kosmetiktücher des Konzerns. Die Existenz der kanadischen Urwälder ist lauft Greenpeace für das Überleben des Wald-Karibus, einer Hirschart und einer Milliarde Vögel existentiell notwendig. Zudem sind diese borealen Wälder ein wichtiger Kohlenstoffspeicher und können daher helfen, den Klimawandel zu mildern.

In den letzten Monaten führte Kimberly-Clark mit Greenpeace intensive Verhandlungen, aus denen die neuen Richtlinien für den Einkauf hervorgegangen sind.

Die Entscheidung hat somit Symbolcharakter, denn das Unternehmen versorgt etwa ein Drittel der Weltbevölkerung mit Hygieneprodukten. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Unternehmen ebenfalls ihre Einkaufsstrategie von Holz für die Zellstoffproduktion überdenken und ökologisch orientiert zu wirtschaften.

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