Im ersten Halbjahr 2009 sank der Umsatz des Druckmaschinen-Herstellers um 29 Prozent. Das erfuhr  Druck&Medien am Freitag von Andrea Bleesen, Leiterin Investor Relations bei Manroland, die damit Angaben der Nachrichtenagentur dpa-AFX bestätigte.

Im ersten Halbjahr 2008 hatte das Unternehmen noch 800 Millionen Euro umgesetzt. Laut Bleesen lag das Volumen der Bestellungen im zweiten Quartal 2009 in etwa auf dem Niveau des ersten Quartals.

Eine Ursache für das schleppende Geschäft ist nach Einschätzung der IR-Expertin die restriktive Kreditpolitik der Banken, die dazu führe, dass Unternehmer der Druckindustrie große Probleme bei der Kapitalbeschaffung hätten. Dieser Sachverhalt war bereits Anfang des Jahres ungewöhnlich deutlich von Heidelberg-Chef Bernhard Schreier angesprochen worden, der in einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" scharfe Kritik am Verhalten der Banken geübt hatte.

Schreier damals wörtlich: "Die Banken wirken sehr zurückhaltend. Keiner weiß, wann sie sich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe besinnen, die Wirtschaft ausreichend mit Geld zu versorgen." Er würde sich wünschen, "dass die Bundesregierung nicht nur die Banken rettet, sondern sie auch veranlasst, wieder mehr Kredite zu vergeben". Das Motto müsse lauten: "Rückt Geld für Investitionen raus. Nur dann kann es aufwärts gehen."

Bei Manroland versucht man derzeit, die Einnahme- und Ergebnis-Rückgänge mit Kostensenkungs-Programmen zu kompensieren. Etwa 1.100 der 8.700 Manroland-Mitarbeiter sollen im Zuge dieser Maßnahmen das Unternehmen verlassen.

Außerdem forciert der Vorstand das Geschäft mit Lohnfertigung. Hierzu wurde eine neue Broschüre aufgelegt, die das komplette Spektrum der hauseigenen Fertigungsdienstleistungen beschreibt. Diese Broschüre wird unter www.manroland.de zum Download angeboten.

Clemens von Frentz