Am 08.Juli 2009 hat der FSC International die weltweit erste nationale Risikoanalyse (Risk Assessment) für Controlled Wood aus Australien bestätigt. Die Risikoanalyse ist verpflichtend für alle Unternehmen, die FSC Controlled Wood aus einem australischen Wald oder einer australischen Plantage beziehen.
FSC Australien hat damit den Weg geebnet, dass die FSC-Controlled Wood Standards in der Praxis konsequent umgesetzt werden, indem man sich die Unterstützung von Stakeholdern zu Nutze gemacht hat.
FSC Controlled Wood in AustralienDie Risikoanalyse wurde durch ein interdisziplinäres Expertenteam erarbeitet, welches von FSC Australien gewählt wurde. Im Anschluss an eine umfassende Stakeholderbefragung, die Mitte des Jahres 2008 gestartet wurde, verabschiedete der Vorstand von FSC Australien das Dokument im Mai 2009 und reichte ihn an den FSC International zur Bestätigung ein.
Die Risikoanalyse hat einen direkten Effekt auf Unternehmen, die anstreben Risiken zu identifizieren, die mit dem Bezug von Controlled Wood aus Australien einhergehen können. Diese müssen die Anforderungen des FSC-Standards zur Unternehmensbewertung von FSC-Controlled Wood (FSC-STD-40-005 (Version 2-1)) erfüllen. Unternehmen, die bereits Controlled Wood verwenden, müssen innerhalb einer Frist von bis zu 12 Monaten ihre Nachweise an die neuen Anforderungen anpassen. Die vom FSC akkreditierten Zertifizierer sind dazu verpflichtet ihre Kunden über die Neuerungen und deren Umsetzung zu informieren.
Was steckt hinter FSC Controlled Wood?FSC Controlled Wood beschreibt strenge Regularien, um den nicht zertifizierten Anteil in FSC-Mixed-Sources Produkten zu konrollieren. Das nicht zertifizierte Material muss die Anforderungen des dafür vorgesehenen FSC Controlled Wood Standards erfüllen und von unabhängiger Seite kontrolliert werden bevor es mit zertifiziertem Material vermischt wird.
Neben dem Ausschluss illegalen Holzes, berücksichtigt FSC Controlled Wood in ausgewogener Weise auch zentrale soziale und ökologische Aspekte. Es garantiert sozusagen einen minimalen Verhaltenskodex. Das ist insbesondere in jenen Ländern von Bedeutung, wo die Forstgesetzgebung und –verwaltung schwach sind, wo die Einhaltung der jeweiligen Landesgesetze trotzdem mit sozial und ökologisch inakzeptablen Praktiken einhergehen kann, wie beispielsweise mit der Umwandlung von Wald oder mit der Rechtsverletzung indigener Völker.
Ziel von Controlled Wood ist, die Herstellung von „FSC Mixed Sources“ Produkten zu unterstützen und die Verfügbarkeit FSC-zertifizierter Produkte zu erhöhen. Controlled Wood hat nicht zum Ziel, einen Parallelmarkt mit niedrigeren Standards als die der FSC Prinzipien und Kriterien zu schaffen. Vielmehr übertrifft FSC Controlled Wood bei weitem die Standards anderer Zertifizierungssysteme in Hinblick auf ökologische und soziale Kriterien für nicht-zertifiziertes Material.
In Deutschland liegt derzeit noch keine national akkreditierte Risikoanalyse vor, die FSC Arbeitsgruppe ist jedoch dabei Ressourcen für diesen wichtigen Prozess zu schaffen, um solch ein Instrument mittelfristig zu haben. Einige Unternehmen haben bereits eigene Risk Assessment-Systeme entwickelt, die durchaus als Vorlage für den weiteren Prozess dienen können.
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