Schlott-Vorstand stoppt den Druck
Neuer Ärger um den Quelle-Katalog: Obwohl das Versandhaus den benötigten Notkredit über 50 Millionen Euro bekam, hat die Schlott Gruppe, die ein Drittel der Kataloge druckt, noch kein Geld erhalten. Daher ließ der Vorstand nun die Maschinen anhalten. Gleiches gilt für Prinovis.
Schlott-Sprecher Marco Walz bestätigte am Freitag gegenüber Druck&Medien, dass die Produktion gestoppt wurde. Man habe diese Entscheidung deshalb getroffen, da bislang sei nicht gewährleistet sei, dass der Katalog auch bezahlt werde.
Wenige Tage zuvor hatten der Bund sowie die Länder Bayern und Sachsen dem insolventen Versandhaus nach tagelangem Ringen einen Massekredit über 50 Millionen Euro gewährt. Bis heute ist nach Angaben von Schlott aber nicht klar, wofür der Insolvenzverwalter das Geld einsetzen werde.
Gegenüber "Focus Online" sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters, die Kreditverträge mit den Banken seien noch nicht unter Dach und Fach. Daher sei erst in einigen Tagen mit einer ausreichenden Liquidität zu rechnen.
Inzwischen hat auch Prinovis die Arbeit am Katalog vorerst eingestellt. Unternehmenssprecher Alexander Adler begründete dies damit, dass sowohl Schlott als auch die Sinsheimer Print Forum Druck GmbH einen Eigentumsvorbehalt auf vorproduzierte Bögen geltend machen. Da die Bögen aber für die Fertigstellung des Katalogs zwingend benötigt werden, kann Prinovis erst weiterarbeiten, wenn die zwei anderen Druckdienstleister grünes Licht gegeben haben.
Der Herbst/Winterkatalag der Arcandor-Tochter wird mit einer Auflage von rund neun Millionen Stück im Tiefdruck produziert. Ein Drittel der Auflage liefert Schlott, den Rest druckt Prinovis. Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen von rund 20 Millionen Euro.
Der Katalog hat über 1.400 Seiten und wiegt rund zwei Kilogramm. Die Auslieferung wird von DHL übernommen.
Clemens von Frentz