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27.04.2017  Wirtschaft
Nach 30 Jahren droht die Abwicklung
Der baden-württembergische Druckverarbeiter, der erst 1979 gegründet wurde und unter anderem für den Versandhandel tätig war, ist zahlungsunfähig und überschuldet. Am Dienstag wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Nun bangen die rund 40 verbliebenen Mitarbeiter um den Fortbestand des Unternehmens.
Nach Auskunft der Insolvenzverwalterin Undine Haller war der Umsatz der Beku Druckverarbeitung GmbH in den Wochen vor dem Insolvenzantrag (19. Mai) massiv eingebrochen. Gegenüber der "Heilbronner Stimme" sprach die Anwältin von einem "Absturz von jetzt auf gleich".

Binnen weniger Monate sei der Umsatz auf unter zehn Prozent des Februar-Wertes gesunken. "Das kann kein Unternehmen überstehen", so Haller.

Nachdem auch die Umstellung auf Kurzarbeit keine Besserung der wirtschaftlichen Situation brachte, ordnete am 30. Juni das Amtsgericht Heilbronn die Eröffnung des Insolvenzverfahrens an. Der Termin für die Gläubigerversammlung im Insolvenzgericht Heilbronn wurde auf den 1. September festgesetzt.

Das Unternehmen war im Jahr 1979 in Lauffen am Neckar gegründet worden, damals noch unter dem Namen "Höku", da die Gründer Walter Hörburger und Rüdiger Kurz hießen. Nach Angaben der Geschäftsführung war der Betrieb schon nach kurzer Zeit so erfolgreich, dass Anfang der 80er Jahre aufgrund der stetig steigenden Auftragslage die Produktionsfläche auf das Vierfache erweitern konnte.

Nachdem sich Walter Hörburger 1990 aus dem aktiven Geschäftsleben zurückgezogen hatte, entstand 1991 durch Beteiligung der Neckarsulmer Unternehmensgruppe Beck die heutige Beku GmbH, die bis 2000 durch Rüdiger Kurz geleitet wurde. Sein Nachfolger wurde Alexander Kurz, der Mitte Mai den Insolvenzantrag stellen musste.

Die aktuelle Krise kam nicht gänzlich überraschend, da die GmbH in den vergangenen Jahren bereits einen erheblichen Schuldenberg aufgebaut hatte. Für das Geschäftsjahr 2007, das mit einer Bilanzsumme von 1,18 Millionen Euro endete, meldete Geschäftsführer Kurz Verbindlichkeiten von 997.521,30 Euro. Im Jahr zuvor waren es 1.182.545,56 Euro gewesen.

Clemens von Frentz
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