Streit um neues Kraftwerk
Die Myllykoski-Tochter Lang Papier plant, neben der Papierfabrik im schwäbischen Ettringen ein neues Heizkraftwerk zu bauen. Das hat eine Bürgerinitiative auf den Plan gerufen, die allerdings am Tag der Europawahl einen Dämpfer erhielt.
In dem 3.500-Seelen-Dorf Ettringen im schwäbischen Landkreis Unterallgäu tobt ein erbitterter Konflikt, seit Lang Papier, der bei weitem größte Arbeitgeber am Ort, ein neues Heizkraftwerk bauen will. Erklärtes Ziel des Baues ist es, die kontinuierliche Versorgung der Papiermaschinen mit Dampf sicherzustellen.
Verbrannt werden sollen allerdings auch Klärschlämme und Rückstände aus der Papierproduktion. Daher spricht eine Bürgerinitiative, die sich gegen das Projekt gegründet hat, von einer Müllverbrennungsanlage.
Am Tag der Europawahl am 7. Juni erlitt die Bürgerinitiative allerdings eine Niederlage mit ihrem Vorhaben, durch ein Bürgerbegehren alle Baumaßnahmen solange stoppen zu lassen, bis ein qualifizierter Bebauungsplan beschlossen ist.
Bei 81 Prozent Wahlbeteiligung unterstützten nur 28,6 Prozent der abgegebenen Stimmen das Bürgerbegehren. Werksleiter Thomas Krauthauf kommentierte das mit den Worten: "Die Ettringer haben sich für eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Lösung stark gemacht und sich für die Arbeitsplätze eingesetzt".
Gelaufen ist das Spiel damit aber wohl noch nicht ganz, denn das eigentliche Genehmigungsverfahren läuft weiter. (kü/dsc)