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02.06.2009  Wirtschaft
Hoffen auf den Durchbruch
Am heutigen Dienstag treffen sich in Frankfurt die Tarif-Unterhändler der deutschen Druckindustrie zur vierten Runde. In den Tagen zuvor gab es zahlreiche Warnstreiks in allen Teilen der Bundesrepublik.
Von den Streiks in der Woche vor Pfingsten waren nach Angaben der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di bundesweit rund 70 Betriebe betroffen. Dem Vernehmen nach waren insgesamt über 5.500 Beschäftigte der Druckindustrie dem Streikaufruf gefolgt.

Ver.dis Vize-Chef Frank Werneke machte im Vorfeld der vierten Gesprächsrunde noch einmal deutlich, dass er die Forderung nach einer Lohnerhöhung um fünf Prozent Beschäftigten im Druck und in den Zeitungsverlagen für angemessen hält. "Die Branche hat in den vergangenen Jahren exzellent dagestanden", so Werneke. "Gleichzeitig haben Löhne und Gehälter stagniert. Daher lassen sich die Beschäftigten jetzt nicht mit Almosen abspeisen."

Ähnlich die Äußerungen von Wernekes Kollegen Gerhard Kirchgäßner. Der Bereichsleiter Tarife erklärte am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur dpa: "Die Leute in den Betrieben sind stinksauer und erwarteten ein deutlich verbessertes Angebot."

Das Lohn- und Gehaltsabkommen für die Druckindustrie ist zum 31. März ausgelaufen; die tarifvertragliche Friedenspflicht endete am 1. Mai.

Die dritten Verhandlungsrunde Mitte Mai war ohne Ergebnis geblieben, nachdem das Angebot der Arbeitgeber – eine Einmalzahlung im Oktober 2009 in Höhe von 200 Euro sowie eine lineare Lohnerhöhung von 1,4 Prozent ab dem 1. April 2010 – von Ver.di abgelehnt worden war.

Zuvor hatten die Arbeitgeber nach eigenen Angaben versucht, auf Basis des Angebotes eine Einigung zu erzielen. Wegen zu unterschiedlichen Vorstellungen über das Gesamtvolumen der Lohnerhöhung konnten die Parteien jedoch keinen Konsens finden.

Nach Informationen von Druck&Medien ist Ver.di-Vize Frank Werneke grundsätzlich bereit, gegebenenfalls auch Zugeständnisse beim Manteltarifvertrag zu machen, obwohl die Gewerkschaft offiziell eine Verlängerung um zwei Jahre anstrebt – und zwar ohne Änderungen.

Clemens von Frentz
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