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28.04.2017  Wirtschaft
Steinemann-Tochter insolvent
Erst Anfang Januar war die SPS Screen Printing Systems GmbH von der Schweizer Steinemann Technology AG übernommen worden, nun musste sie die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen.
Die Entscheidung fiel am 1. April um 14:45 Uhr: Das Amtsgericht Lüneburg bestellte den Hamburger Steuerberater Jens Hamdorf zum vorläufigen Insolvenzverwalter für die Seevetaler SPS Screen Printing Systems GmbH (HRB 201452), nachdem die Geschäftsführung aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten einen Insolvenzantrag stellen musste.

Der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens kam damit auf den Tag genau vier Monate nach dem Eigentümerwechsel, der die in Wuppertal und Seevetal tätige SPS Screen Printing Systems GmbH zu einem Tochterunternehmen der Steinemann Technology AG gemacht hatte.

In der Pressemeldung zur Übernahme hieß es damals: "Damit verfügt Steinemann Technology jetzt über ein umfassendes Portfolio von Systemen und Lösungen für die Lack-Veredelung von Druckerzeugnissen, das lückenlos alle Anforderungen an den Siebdruck von Klein- bis Großauflagen abdeckt – angefangen bei Flachsiebmaschinen mit zylindrischer Druckbasis der Baureihe Vitessa bis hin zur rotativen Hochgeschwindigkeits-Flexo- und Siebdruckmaschine der Baureihe Hibis."

Vereinbart wurde, die grafische Produktlinie von SPS in die Graphic Division von Steinemann Technology zu integrieren, wobei der Markenname SPS und das Maschinenprogramm erhalten bleiben sollte.

**break**Jürg Spittler, Vice President der Steinemann Technology AG und Leiter der Graphic Division, kommentierte die Übernahme nach Vertragsunterzeichnung mit den Worten: "Wir sind jetzt der weltweit einzige Hersteller, der seinen Kunden Systeme und Lösungen für alle Anforderungen an den Siebdruck (…) aus einer Hand liefern kann. Darüber hinaus hat unser Unternehmen erst kürzlich mit der Übernahme von Fleischle Siebdruckmaschinen und der daraus resultierenden Gründung der Steinemann Coating GmbH im außerordentlich spannenden Markt der Siebdruck-Spezialanwendungen die Weichen auf Steinemann Technology AG Zukunft gestellt."

Ähnlich positiv klang damals die Bewertung von SPS-Geschäftsführer Axel Kaiser: "Die Produktportfolios und Vertriebswege von Steinemann Technology und SPS ergänzen sich in geradezu idealer Weise", so Kaiser. "Steinemann Technology stärkt mit diesem Schritt langfristig die weitere Entwicklung der Unternehmensteile und festigt deren Marktposition. Hier gilt ohne Einschränkung, dass eins plus eins mehr als zwei ist."

Die Ursprünge der Marke SPS gehen auf die Unternehmensgründung im Jahr 1953 zurück. Mit der Einführung des Original SPS Stop Zylinder Prinzips, das besondere Genauigkeit und Geschwindigkeit verbindet, machte sich das Unternehmen ab 1957 weltweit schnell einen Namen. Seither hat SPS nach eigenen Angaben "immer wieder wegweisende Innovationen in den Markt gebracht und im Siebdruck für grafische und industrielle Anwendungen Maßstäbe gesetzt".

Wie es nun mit SPS weitergeht, ist noch offen. Derzeit sucht der vorläufige Insolvenzverwalter Hamdorf nach geeigneten Ansätzen, um eine Weiterführung des Unternehmens zu ermöglichen. In einem Brief vom 9. April, der von Hamdorf und Geschäftsführer Uwe Richter unterzeichnet wurde, ist zu lesen: "Geschäftsleitung und vorläufige Insolvenzverwaltung sind übereinstimmend zu der Auffassung gelangt, dass der Betrieb mit seinem Know-how erhaltungswürdig ist, nicht zuletzt auch wegen der rund 50 Arbeitnehmer und der vorhandenen Aufträge."

Clemens von Frentz
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