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04.05.2009  Wirtschaft
Konzern will hunderte Millionen Euro sparen
Der Vorstand des Druck- und Medien-Konzerns hat das größte Sparprogramm seit Gründung des Unternehmens beschlossen. Das erklärte CEO Hartmut Ostrowski in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Nach Angaben von Ostrowski plant Bertelsmann unter anderem Stellenstreichungen und Kurzarbeit in verschiedenen Bereichen, um die ehrgeizigen Sparvorgaben zu erreichen. Außerdem ist der Vorstand offen für Pläne, aus Synergiegründen eigene Sparten mit anderen Unternehmen zusammenzulegen.

Laut Ostrowski ist für 2009 zwar im operativen Bereich mit schwarzen Zahlen zu rechnen, aber für einen Gewinn nach Steuern könne er "nicht die Hand ins Feuer legen". Hier sei es aufgrund von Abschreibungen durchaus möglich, dass unter dem Strich ein Verlust anfalle.

Trotz seiner Milliardenschulden habe das Unternehmen aber keine Finanzierungsprobleme. "Der Zugang zum Kapitalmarkt ist für Bertelsmann weiter offen", so Ostrowski. Gerade in der vergangenen Woche habe man eine Anleihe um 250 Millionen Euro aufgestockt – und zwar "zu ganz ordentlichen Konditionen".

Zum Bertelsmann-Konzern gehören unter anderem die TV-Gruppe RTL, der Buchverlag Random House, der Hamburger Verlag Gruner+Jahr und die Arvato AG, die ihrerseits weltweit über  270 Tochterfirmen hat. Außerdem ist das Unternehmen mehrheitlich an der Prinovis Limited & Co. KG beteiligt, die Anfang 2005 aus den Tiefdruckaktivitäten von Gruner+Jahr (37,45 Prozent), Arvato (37,45 Prozent) und Axel Springer (25,1 Prozent) entstand.

Auf die Frage nach der konkreten Umsetzung von Sparmaßnahmen sagte Ostrowski: "Das ist von Sparte zu Sparte unterschiedlich. Im Fernsehgeschäft senken wir die Programmkosten, im Dienstleistungsgeschäft von Arvato erhöhen wir die Produktivität und reduzieren die Personalkosten, bei den Verlagen ist es eine Kombination aus Preispolitik und Arbeitsplatzabbau, wie zuletzt bei Random House in den Vereinigten Staaten. Auch Kurzarbeit ist vereinzelt ein Thema für uns. Betroffen sind der Kalenderverlag bei Arvato und einige Standorte des Tiefdruckers Prinovis."

Clemens von Frentz
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