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26.04.2017  Wirtschaft
Heute endet die Friedenspflicht
Bei der zweiten Runde der laufenden Tarifverhandlungen für die Druckindustrie präsentierte der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) am gestrigen Donnerstag in Frankfurt ein erstes Angebot, das von der Gewerkschaft Ver.di jedoch nicht akzeptiert wurde.
Nach Darstellung der Tarifparteien sind in dem Angebot eine Einmalzahlung in 2009 und eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 1,4 Prozent ab dem 1. April 2010 enthalten. Die Laufzeit soll 24 Monate bis Ende März 2011 betragen. Beide Komponenten sollen nach der Vorstellung des bvdm zudem auf Betriebsebene verhandelbar sein.

Die Gewerkschaft Ver.di bezeichnete das Angebot als "in allen Bestandteilen vollkommen ungenügend". "Wir hatten deutlich mehr erwartet", erklärte ein Sprecher der Gewerkschaft. Eine Erhöhung müsse auf jeden Fall bereits 2009 erfolgen, und die Komponenten dürften nicht unter den Vorbehalt betrieblicher Vereinbarungen gestellt werden.

Trotzdem wurden die Verhandlungen am Nachmittag zunächst fortgesetzt, ohne dass es jedoch zu einem Ergebnis kam. Die nächste Runde soll nun am 19. Mai stattfinden.

Die Gewerkschaft war mit einer Forderung nach fünf Prozent mehr Geld in die Verhandlungen gegangen und hatte dies mit der stark gestiegenen Produktivität begründet. Dies Argument ist laut bvdm nicht stichhaltig, da die Umsätze der Branche in den Jahren 2007 und 2008 gesunken seien. Im Übrigen habe die Druckindustrie ein neben dem konjunkturellen auch ein strukturelles Problem; dies müsse sich im Abschluss widerspiegeln.

Die Friedenspflicht der Beschäftigten endet am heutigen Freitrag. "Wenn heute keine Einigung erzielt wird, kann man davon ausgehen, dass eine Streikplanung beginnt", sagte Ver.di-Sprecher Matthias von Fintel der Nachrichtenagentur AP. (red)
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