Die neue Favini-Konzern, der durch Übernahme der Aktivitäten der alten Favini SpA. entstand, betreibt heute nur noch zwei Papierfabriken, die sich beide in Italien befinden. Beide Werke beschäftigen rund 450 Mitarbeiter. Außerdem betreibt Favini ein eigenständiges Papierverarbeitungs-Unternehmen, das auf Schul- und Büroartikel spezialisiert ist.

Die konsolidierten Bilanzdaten für den Zeitraum 1. Mai bis 31. Dezember 2008 weisen einen Bruttoumsatz von 74,7 Millionen Euro aus. Das Ebitda (earnings before interest, taxes, depreciation and amortization = Ertrag vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) lag bei 5,7 Millionen Euro, der Nettogewinn bei 2,4 Millionen Euro.

Andrea Nappa, Geschäftsführer der Favini Srl, kommentierte die Daten mit den Worten: "Die Performance von Favini in 2008 bestätigt dass wir ein gutes Produktsortiment und effiziente Anlagen haben. Der Neustart (…) war ein großes Inkognito, aber gestützt durch das Vertrauen unserer Kunden und den Einsatz und die Qualifikation aller unserer Mitarbeiter konnten wir ein sicher zufrieden stellendes Ergebnis erreichen."

**break**Favini ist nach Nappas Angaben heute "ein gesundes Unternehmen"; man sei dank der Arbeit der vergangenen Monate "nun in der Lage, dem gegenwärtigen Moment der Unsicherheit mit Zuversicht begegnen zu können, ohne im Bereich der Entwicklung innovativer Produkte die Investitionen einschränken zu müssen". Dies gelte für alle drei Geschäftsbereiche, in denen Favini tätig ist: graphische Feinpapiere, Papierverarbeitung und Releasepapiere."

Anfang 2009 hatte Favini Srl endgültig den Kauf der Assets der Favini SpA. abgeschlossen. Dies war der letzte Schritt eines Verfahrens, das die sich in Liquidierung befindliche alte Favini Spa betrifft. Zuvor waren im vergangenen Jahr 2008 alle Anteile und Verträge von Favini srl übernommen worden, der letzte Akt konnte aber erst nach dem Konkordat mit den Gläubigern der Favini Spa am 27. November 2008 getätigt werden.

Abgeschlossen ist inzwischen auch die Verwertung der Maschinen aus den gescheiterten niederländischen Favini-Werken Meerssen und Apeldoorn. Der Großteil der Maschinen wurde Mitte April vom Versteigerungs-Spezialisten Troostwijk Auktionen veräußert.

Die gute Nachricht: In Meerssen wird inzwischen wieder Papier produziert. Am 29. Januar, rund acht Monate nach Einstellung des Betriebs durch Favini Meerssen B.V., ließ die neue Betreibergesellschaft Meerssen Papier B.V. (www.meerssen-papier.com) die Produktion wieder anlaufen. (red)