Mehdorn is back? April, April.
Für so viel Furore sorgte unser Aprilscherz, dass wir nicht um eine vorzeitige Aufklärung herumkommen. Wir möchten uns bei allen, die darauf hereingefallen sind, für den kleinen Streich entschuldigen. Selbstverständlich gibt es keinerlei Anhaltspunkte für ein Engagement Mehdorns bei den Heidelbergern.
Die Hinweise verdichten sich, dass der zurückgetretene Bahn-Chef Hartmut Mehdorn zu seinen Wurzeln im Maschinenbau zurückkehrt. Es könnte sich dabei um eine wichtige Funktion bei der Heidelberger Druckmaschinen AG handeln.
Nach seinem Rücktritt als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG verstärken sich die Gerüchte, dass Hartmut Mehdorn in Betracht zieht, zu seinem vorherigen Arbeitgeber, der Heidelberger Druckmaschinen AG, zurückzukehren. Dort war es ihm von 1995 bis 1999 als Vorstandsvorsitzender gelungen, Umsatz und Beschäftigtenzahl mehr als zu verdoppeln.
Aus für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen, heißt es dazu, Mehdorn habe keinesfalls die Ambitionen wieder die Position des Vorstandsvorsitzenden zu übernehmen. Bernhard Schreier mache einen fantastischen Job und ein hervorragendes Krisenmanagement und stehe in keiner Weise zur Disposition.
Aus dem engsten Umfeld Mehdorn hieß es aber auch, dass es den Maschinenbauingenieur nach fast zehn Jahren bei der Deutsche Bahn AG zurück zu seinen Wurzeln ziehe. Von der Hetzjagd der Medien und den andauernden harten Vorwürfe gegen seine Person habe der Manager endgültig die Nase voll.
Die Spekulationen wurden noch verstärkt, denn heute Vormittag, nur drei Tage nach seinem Rücktrittsangebot, wurde der Ex-Bahnchef vor den Türen der Print Media Academy in Heidelberg gesichtet. Das berichteten Passanten und Mitarbeiter des Druckmaschinenherstellers gegenüber Druck&Medien.
Mehdorn war offenbar mit der Bahn aus Berlin angereist, obwohl er Bahnfahrten über vier Stunden erklärtermaßen für unerträglich hält. Den erstaunten Passanten erklärte er die Bedeutung des "S-Printing Horse" auf dem Vorplatz der PMA. Mit 13 Metern Höhe, 15 Metern Länge, vier Metern Breite und 90 Tonnen Gewicht eine der größten Pferdeskulpturen der Welt. Zwar habe er als Bahn-Verantwortlicher am neuen Berliner Hauptbahnhof vom gleichen Künstler ein ähnliches Objekt errichten lassen, doch habe es nicht annähernd die Anmutung und Ausstrahlung des Werkes in Heidelberg.
Der Druckmaschinenhersteller hat sich bisher nicht zu den Spekulationen geäußert. Sollte der Top-Manager allerdings eine hohe Abfindung im Gepäck haben, stünden ihm sicher alle Türen weit offen – als Investor. Ein Job, den ihm sicher andere Maschinenbauer ebenfalls gerne anbieten würden. Schließlich sucht auch die angeschlagene Autoindustrie, allen voran Opel, derzeit aktiv nach Geldgebern und bekundete bereits Interesse am heutigen 1. April. (Münchhausen)