Rund 80 Besucher waren am 12. und 13. März zur Jahrestagung des Instituts für rationale Unternehmensführung in der Druckindustrie (IRD) nach Solothurn gekommen. Vielen deutschen IRD-Mitgliedern war der Weg allerdings zu weit gewesen. Sie verpassten nicht nur die schöne Stadt sondern auch eine spannende Tagung, die sich durch den Freimut auszeichnete, mit dem einige Referenten Einblick in ihre Erfahrungen gaben.
###GALLERIE|52|877###
So berichtete Christian Bauer, von Bauer-Druck Wien, wie er 2000 eine Zehnfarben-Druckmaschine erwarb, die auch nach sechs Monaten nur einschichtig ausgelastet war; wie er mit Preisdumping und trashiger Werbung den Umsatz hochtrieb und am Ende doch erkannte, dass die Zukunft in Qualität und Umweltzertifizierung liegt.

Dieter Ebert vom Druckhaus Mitte in Berlin machte deutlich, dass Umweltzertifizierung ein tief gehender Prozess ist. Für das Öko-Audit EMAS müssen alle wichtigen Unternehmensdaten offengelegt werden und auch die Zulieferer müssen mitspielen und regelmäßig umweltrelevante Daten abliefern.

"Im 21. Jahrhundert zählen Menschen und Marken statt Maschinen", gab Markenspezialist Franz-Rudolf Esch den Druckunternehmern mit auf den Weg und erläuterte anschaulich, was gute Marken von schlechten unterscheidet. Mit der Feststellung "Controller haben noch nie ein Unternehmen erfolgreich in die Zukunft geführt" warnte er vor einem Mangel an Visionen.

Dass das IRD in der Schweiz tagte hatte einen Grund: Angelo Eberle, Präsident der IRD-Landesgruppe Schweiz, verabschiedete sich als Vorsitzender der 66 Schweizer Mitglieder des IRD von seinem Amt. Ihm zu Ehren hatte das IRD diesmal eine Schweizer Stadt als Tagungsort gewählt. Eberles Nachfolge tritt Roland Kaufmann von Binkert Druck Laufenburg an.