Vorstand streicht 700 Stellen in Radebeul
Nach den unerwartet schlechten Zahlen für 2008 und dem Rücktritt von CEO Bolza-Schünemann folgte für die KBA-Mitarbeiter die nächste Hiobsbotschaft. Der Konzern will am Standort Radebeul bis Anfang nächsten Jahres 700 Jobs abbauen.
Der Jobabbau als solcher kommt zwar nicht unerwartet, zumal im November bereits derartige Schritte für Radebeul beschlossen worden waren. Geplant war seinerzeit aber nur der Abbau von 400 der insgesamt 2.200 Stellen. Insgesamt beschäftigt KBA derzeit an zehn Standorten mehr als 7.800 Mitarbeiter.
Hintergrund der jetzt beschlossenen Maßnahmen sind die desaströsen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Nach Angaben des Vorstands sank der Auftragseingang im Konzern im Vergleich zum Vorjahr um 19,7 Prozent auf 1.241,5 Millionen Euro. Der Umsatz reduzierte sich um 10,1 Prozent auf 1.531,9 Millionen Euro (2007: 1.703,7 Millionen Euro).
Einem operativen Gewinn im Segment Rollen- und Sondermaschinen von über 100 Millionen Euro stand in der Sparte Bogendruckmaschinen ein Verlust von über 180 Millionen Euro gegenüber. Dabei haben erhebliche Rückstellungen für absehbare Aufwendungen im Rahmen der Restrukturierung der in- und ausländischen Bogenoffset-Standorte, Wertberichtungen auf Vorräte und Forderungen sowie andere Vorsorgen das Ergebnis im Bogenbereich mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag belastet.
Unter dem Strich wird KBA im Konzern ein negatives Betriebsergebnis von rund 80 Millionen Euro und einen Vorsteuer-Verlust (EBT) von über 85 Millionen Euro ausweisen. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen (Ebitda) war dagegen mit knapp zehn Millionen Euro positiv.
Weitere Details zum Geschäftsjahr 2008 und zu den Erwartungen für 2009 will der Vorstand des Druckmaschinenherstellers bei der Vorlage der endgültigen Geschäftszahlen am 30. April bekanntgeben. (red)