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28.04.2017  Wirtschaft
Vorsteuer-Verlust von über 85 Millionen Euro
Nachdem der KBA-Vorstand unlängst die Veröffentlichung der Zahlen für 2008 überraschend auf Ende April verschoben hatte, folgte nun die nächste Überraschung: Das Unternehmen präsentierte bereits am Donnerstag-Nachmittag die (vorläufige) Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr. Die Daten waren noch schlechter als befürchtet.
Nach Angaben des Vorstands sank der Auftragseingang im Konzern 2008 wegen des Markteinbruchs in der zweiten Jahreshälfte gegenüber 2007 um 19,7 Prozent auf 1.241,5 Millionen Euro. Bei geringer Auslastung, insbesondere in den Werken für Bogenoffset-Druckmaschinen, ging der Umsatz um 10,1 Prozent auf 1.531,9 Millionen Euro (2007: 1.703,7 Millionen Euro) zurück. Der Auftragsbestand zum Jahreswechsel 2008/2009 hat sich gegenüber dem Vorjahr um 36,7 Prozent auf 501,5 Millionen Euro abgeschwächt.

Einem operativen Gewinn im Segment Rollen- und Sondermaschinen von über 100 Millionen Euro stand in der Sparte Bogendruckmaschinen ein Verlust von über 180 Millionen Euro gegenüber. Dabei haben erhebliche Rückstellungen für absehbare Aufwendungen im Rahmen der Restrukturierung der in- und ausländischen Bogenoffset-Standorte, Wertberichtungen auf Vorräte und Forderungen sowie andere Vorsorgen das Ergebnis im Bogenbereich mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag belastet.

Unter dem Strich wird KBA im Konzern ein negatives Betriebsergebnis von rund 80 Millionen Euro und einen Vorsteuer-Verlust (EBT) von über 85 Millionen Euro ausweisen. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen (Ebitda) war dagegen mit knapp zehn Millionen Euro positiv.

Die Mitarbeiterzahl im Konzern lag zum Jahresende 2008 mit 7.838 um rund 400 unter dem Vorjahr (8.236) und wird aufgrund der beschlossenen Personalanpassungen an den Bogenoffset-Standorten bis zum Ende des laufenden Jahres nochmals deutlich in die Nähe von 7.000 Mitarbeitern sinken.

Für 2009 hat der Vorstand aufgrund der weltweiten Rezession und der daniederliegenden Branchenkonjunktur einen nochmaligen Umsatzrückgang in der Größenordnung von 20 Prozent eingeplant, strebt aber angesichts der Kostensenkung durch das umfassende Restrukturierungs- und Konsolidierungspaket und weitere Einsparmaßnahmen die Rückkehr zu einem ausgeglichenen Ergebnis an, sofern der Nachfrageeinbruch sich nicht weiter verstärkt.

Weitere Details zum Geschäftsjahr 2008 und zu den Erwartungen für 2009 will der Vorstand des Druckmaschinenherstellers erst bei der Vorlage der endgültigen Geschäftszahlen am 30. April bekanntgeben. (red)

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