Kurzarbeit in Ahrensburg und Itzehoe
Bei Europas größtem Tiefdruckkonzern Prinovis spitzt sich die Lage zu. Das Unternehmen, das kürzlich bereits sein Werk in Darmstadt schließen musste, führt an den Standorten Ahrensburg und Itzehoe Kurzarbeit ein. Darauf einigten sich Unternehmensführung und Betriebsrat.
Die rund 1.300 betroffenen Mitarbeiter wurden am Donnerstag von der Geschäftsführung informiert. Die Kurzarbeit soll ab 1. April wirksam werden und über einen Zeitraum von zunächst sechs (Itzehoe) beziehungsweise neun (Ahrensburg) Monaten dauern. Dies meldet das Branchenblatt "Werben & Verkaufen" auf seinem Online-Portal.
Unlängst hatte Geschäftsführer Thorsten Thiel dem Druckkonzern ein Sparprogramm verordnet, mit dem zehn Millionen Euro eingespart werden sollten. Zur Debatte stand zweitweise wohl auch die Schließung des Standorts Ahrensburg.
"Vor allem vor dem Hintergrund rückläufiger Druckvolumen ist es die Pflicht des Managements, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, die Kostensituation zu optimieren und so die Arbeitsplätze langfristig abzusichern", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Geschäftsführer Thiel: "Das von der Bundesregierung im Rahmen des Konjunkturpakets II nochmals angepasste Instrument der Kurzarbeit bietet uns die Möglichkeit, die derzeitigen Auslastungsschwankungen abzufedern und gleichzeitig für unsere Kunden die volle Leistungsfähigkeit vorzuhalten. Für unser Kunden sind in der aktuellen Situation Stabilität und Flexibilität von großer Bedeutung. Beides können wir durch die Einführung der Kurzarbeit sicherstellen."
Prinovis war 2005 aus dem Zusammenschluss aller deutschen Tiefdruckaktivitäten des Axel Springer Konzerns und der zwei Bertelsmann-Töchter Gruner + Jahr und Arvato entstanden. Das Unternehmen firmiert unter der Rechtsform einer Limited & Co. KG. und versteht sich als "dezentral organisierter Verbund mittelständischer Unternehmen, der auf dem europäischen Markt für Illustrationsdruck führend ist und seinen Kunden im Bereich Tiefdruck europaweit innovative Lösungen sowie flexible und leistungsfähige Dienstleistungen bietet". Prinovis betreibt insgesamt fünf Werke in Ahrensburg, Dresden, Itzehoe, Liverpool und Nürnberg und beschäftigt insgesamt 3.700 Mitarbeiter. (red)