Interkulturelle Kompetenz
Den vielfältigen Facetten des Themas und was sie für ein Druckunternehmen bedeuten können, gingen im diskreten Rahmen des Unternehmenskreis "Betriebliche Veränderungsprozesse" Führungskräfte der Druckindustrie nach.
Im Zuge der Globalisierung verändern sich für die deutsche Druckindustrie sowohl die Absatz- und Beschaffungsmärkte als auch die Beschäftigtenstruktur. Mit dieser Entwicklung beschäftigten sich Unternehmer und Führungskräfte der Druck -und Verpackungsindustrie sowie deren Zulieferindustrien am 17. März in Stuttgart im Unternehmenskreis "Betriebliche Veränderungsprozesse" der Beratungsgesellschaft Gesellschaft für Führungspraxis in der Wirtschaft Dr. Scharlowski (GFW).
GFW-Geschäftsführer Werner Scharlowski stellte einleitend heraus, dass die deutsche Druckindustrie zwar eine Exportquote von mittlerweile 15 Prozent erreicht, doch vorwiegend in die deutschsprachigen Länder Österreich und Schweiz liefert. Die deutsche Industrie insgesamt exportiert hingegen 25 Prozent des Bruttoinlandprodukts, in Europa vor allem nach Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien, mithin in Länder mit anderen Sprachen und deutlich anderen Kulturen.
Neue Märkte erschließen
Mit größerer interkultureller Kompetenz könnten sich Unternehmen der Druckindustrie, so Scharlowski, weitere Märkte erschließen. Hinzu kommt, dass aufgrund des demografischen Wandels und des Bevölkerungsrückganges in Deutschland künftig in noch stärkerem Maße Mitarbeiter mit Migrationshintergrund beschäftigt werden.
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Kurt-Jürgen Maaß, der langjährige Generalsekretär des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) in Stuttgart hob in seiner Analyse „Interkulturelle Aspekte wirtschaftlichen Handelns“ hervor, dass Unternehmer und Führungskräfte sich mit fremden Kulturen auseinandersetzen und die eigene interkulturelle Kompetenz fördern sollten, wenn sie auch künftig erfolgreich sein wollten. Dazu gehöre auch ein klares Bewusstsein für die eigene Kultur.
Markterfolg durch internationale Kompetenz
Die Praxisberichte von Horst Steppat (Illies Graphik, Hamburg) und Gerhard Hochstein (Interprint, Arnsberg) veranschaulichten, wie sie durch ihre eigene internationale Kompetenz und die ihrer Mitarbeiter den Markterfolg ihrer Unternehmen in USA, Russland, China und Japan optimal zu sichern suchen.Horst Steppat kommentiert mit Blick auf Russland: „Eile ist der Tod der Geschäftsbeziehung.“ Gerhard Hochstein mit langjährigen Erfahrungen in China: "Unsere Partner aus anderen Kulturen sind uns zunächst so fremd, wie wir ihnen sind."
Peter Sommer, Geschäftsführer der Sommer Corporate Media Elanders GmbH, mit eigenen unternehmerischen Erfahrungen in Südafrika, USA und Schweden hob in seinem Erfahrungsbericht „Dynamisches Wachstum und zielgerichtete Expansion“ hervor, dass die Qualifizierung ausländischer Mitarbeiter in Deutschland weiter an Bedeutung gewinnen werde, gleich, ob sie dann im deutschen Unternehmen tätig blieben oder für das deutsche Unternehmen ins Ausland gingen. (dsc)