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News / 60 Stellen werden abgebaut
18.03.2009  Wirtschaft
60 Stellen werden abgebaut
Die Geschäftsleitung der Hamburger Tiefdruckerei plant, bis Ende des Jahres rund 60 Arbeitsplätze zu streichen. Insgesamt sollen bei der norddeutschen Schlott-Tochter bis zu drei Millionen Euro eingespart werden.
Sollten die Pläne des Unternehmens wie beschlossen umgesetzt werden, reduziert sich die Belegschaft von 352 auf 289 Beschäftigte. Die Geschäftsleitung hofft auf eine einvernehmliche Lösung.

Gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" erklärte der kaufmännische Geschäftsführer Norbert Kroll, man gehe davon aus, "dass 30 Mitarbeiter freiwillig Aufhebungsverträge mit Abfindungen unterschreiben und 30 altersbedingt oder über Fluktuation gehen werden".

Zuvor hatte es mehrfach Warnstreiks der Belegschaft gegeben, zuletzt in der Nachtschicht vom 11. auf den 12. März. Die nun anstehende Stellen-Streichung war in der Einigungsstelle, in der Betriebsrat und Geschäftsführung verhandelt hatten, gegen die Stimmen der Arbeitnehmer beschlossen worden. Ver.di. Verhandlungsführer Andreas Fröhlich teilte mit, er erwäge, die Vereinbarung anzufechten.

Operativ soll der Arbeitsplatz-Abbau dadurch ermöglicht werden, dass die Druckerei künftig in einem Drei-Schicht-System statt im Vier-Schicht-System mit einer freien Woche als Ausgleich arbeitet. Außerdem sollen noch vier bis fünf statt der bisher üblichen sechs Anlagen betrieben werden.

Broschek ist ein Unternehmen des börsennotierten Druckkonzerns Schlott, der derzeit mit massiven Problemen zu kämpfen hat. Daher wurden bereits an den Standorten Freudenstadt, Landau und Nürnberg Sparbeschlüsse umgesetzt. In Hamburg dagegen waren Stellenkürzungen bis Ende 2008 nicht möglich, weil dort ein Beschäftigungssicherungs-Vertrag abgeschlossen worden war.

Die Broschek Tiefdruck GmbH blickt auf eine rund 100-jährige Geschichte zurück. Der norddeutsche Betrieb produziert mit sechs Rotationen hochwertige Werbemittel, Zeitschriften und Kataloge – und arbeitet dabei besonders intensiv mit internationalen Kunden und Partnern zusammen: 60 Prozent der Aufträge werden mittlerweile für Kunden im europäischen Ausland produziert. (red)
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