Im Hotel "Hessischer Hof" in Frankfurt am Main treffen sich morgen ab 10 Uhr 30 die Verhandlungsdelegationen von Verdi und bvdm, um einen Gehaltstarifvertrag für die nächsten zwei Jahre auszuhandeln. Der alte Tarifvertrag für die rund 170.000 Beschäftigten der Druckindustrie war zum 31. März 2009 ausgelaufen.

Auf den ersten Blick liegen die Positionen noch weit auseinander: Während Verdi fünf Prozent mehr Lohn fordert, bieten die Arbeitgeber nur eine Einmalzahlung von 200 Euro und ein Plus von 1,4 Prozent im nächsten Jahr an und fordern zudem, dass bei wirtschaftlichen Problemen ein Aussetzen dieser Erhöhung möglich sein muss.

Hinter den Kulissen war jedoch von beiden Seiten zu vernehmen, dass man sich wohl handelseinig wird und der Verhandlungsführer und stellvertretende Verdi-Vorsitzende Frank Werneke angesichts der allgemeinen Wirtschaftslage den Arbeitgebern deutlich entgegenkommt.

Einige Mitglieder der Tarifkommission äußerten im Gespräch mit Druck&Medien zudem die Befürchtung, dass Werneke am Ende auch Zugeständnisse beim Manteltarifvertrag machen will, obwohl die Gewerkschaft offiziell eine Verlängerung um zwei Jahre anstrebt – ohne Änderungen.