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03.06.2014  Wirtschaft
Kunst für jede Gemütslage - Liz Bayerlein erkundet Stimmungen
Nürnberg. Emotionen sind der Schlüssel zu den Bildern von Liz Bayerlein. Es sind ihre Gefühle, die sie an die Leinwand treiben, die Farbwahl und den Farbauftrag bestimmen und die ihr sagen, wann ein Gemälde beendet ist. Dementsprechend abwechslungsreich fällt ihre Ausstellung in der Baumüller Kantine aus.

Neben einem Ruhe und Harmonie ausstrahlenden, flächigen Gemälde steht bei Liz Bayerlein das expressive Chaos dank verschmutzter Farben und dem Fehlen jeglicher dem Auge Halt gebender Strukturen. Dazu gesellen sich Bilder, die trotz der Abstraktion über einen klaren Blickfang verfügen. Die Künstlerin arbeitet aus dem Bauch heraus, weshalb sie sich nicht auf die Verwendung von Acrylfarbe beschränken lässt: „Meine Gemälde sind allerdings weniger Collagen, als vielmehr Materialbilder“, erklärt sie die Herangehensweise an ihre Kunst. „Zuerst trage ich Erde und Papier auf die Leinwand auf – völlig willkürlich!“ Erst dann greift sie zu Farben, die in dicken Schichten über die Materialien gelegt werden und dem Bild zusätzliche Plastizität verleihen. Auch hierbei lässt sie sich rein von ihrer Intuition leiten. Die Farbe, die dem Betrachter schlussendlich entgegenleuchtet, ist nicht zwangsläufig die letzte aufgetragene Schicht, sondern entpuppt sich oft als ein „stehengelassener“, sprich nicht übermalter Farbton. So blitzt aus dem Blau von „Ein neuer Tag“ immer wieder kräftiges Gelb hervor. Die ersten Lichtpunkte inmitten einer langsam schwindenden Nacht? „Ich gebe dem Betrachter bewusst keine Interpretationsansätze an die Hand. So wie ich mich beim Malen emotional leiten lasse, soll auch er von seiner momentanen Gemütsfassung beeinflusst in das Bild hineingezogen werden.“ Es versteht sich für sie von selbst, dass diese Sichtweise nicht nur von Person zu Person, sondern auch von Stimmung zu Stimmung variiert. „Für mich bedeutet Kunst, dass jeder in ihr eine eigene Geschichte finden kann.“ Ihr Motto lautet dementsprechend „Wer? Wann? Wie?“, verlangt sie doch neben der Kreativität des Künstlers ebenso nach der Kreativität des Betrachters. Folgerichtig gibt sie ihren Bildern nur selten konkrete Titel wie etwa „Flug zum Mond“ oder „Vogelhochzeit“. „Diese Namen finde ich für mich persönlich. Bitte lassen Sie sich davon in Ihrer Sichtweise nicht einschränken!“

Das Projekt „Kunst in der Kantine“ bietet seit Jahren Künstlern aus der Region Nürnberg die Möglichkeit, ihre Werke in den Räumen von Baumüller auszustellen. „Kunst im industriellen Umfeld“ – dieses Motto scheint bei Initiatoren, Künstlern und Besuchern der Ausstellung gut anzukommen. 37 Ausstellungen konnten Mitarbeiter und externe Kunstinteressierte inzwischen schon in der Kantine besuchen.

Liz Bayerlein stellt ihre Bilder noch bis zum 18. Mai 2009 in der Kantine von Baumüller, Ostendstr. 80-90, aus. Ein Besuch der Ausstellung ist nach telefonischer Voranmeldung unter 0911/5432-549 möglich.

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