Fünf Millionen Euro für Modernisierung
Die Großdruckerei Friedrich aus Österreich investiert am Standort Linz fünf Millionen Euro in neueste Technologie und meldet ein Umsatzplus von über acht Prozent für 2008.
Die Friedrich Vereinigte Druckereien- und Verlags GmbH & Co KG hat in den vergangenen 20 Monaten insgesamt 19 neue Druckwerke angeschafft. Dazu gehören ein Sammelhefter Heidelberg ST450, eine zweite Screen CTP-Anlage, eine dritte Schneidestraße von Polar und als letzte Maschine unlängst eine Buhrs 3000.
Die Buhrs 3000 ist eine 25 Meter lange Finishing-Maschine, die in einem Arbeitsgang beilegt, einsteckt, aufklebt, folienschweißt, schrumpfverpackt, inkjetet und die Postauflieferung vollautomatisch bewerkstelligt. Die Anlage kann 15.000 Exemplare pro Stunde verarbeiten.
Bei den Investitionen in neue Druckmaschinen entschied man sich erneut für Technologie von KBA, mit der man bereits im Unternehmen in Form einer Achtfarben-Maschine der neuen 105er-Baureihe nach Angaben des Unternehmens beste Erfahrung gemacht hatte. "Mitentscheidend war dabei auch die hervorragende Betreuung vom Werk Mödling in punkto Ersatzteile und Servicezuverlässigkeit", so Firmengründer Heinz J. Friedrich.
Im Bogenformat 74 x 105 cm haben alle Maschinen eine Laufleistung von 18.000 Bogen pro Stunde. Sie verfügen auch über ein Dispersions-Lackierwerk mit doppelter Auslagenverlängerung, so dass auch beim Hochgeschwindigkeitsdruck Topqualität bei der Lackierung gewährleistet ist.
Dem gewaltigen Ausstoßvolumen vorgeschaltet ist eine Prepress-Abteilung, die entsprechend leistungsstark aufgestellt ist. Mit zwei HP-Plottern, zwei Workflow-Systemen und zwei identen Screen CTP-Belichtern der 8600 Serie werden mehr als 5.000 Aufträge im Jahr darüber gezogen.
Auch in der Buchbinderei steigerte man die Leistungsfähigkeit, und zwar mit einem neuen Sammelhefter von Typ Stitchmaster 450 aus dem Hause Heidelberg. Die vollautomatische Maschine hat sieben Rotationsanleger, die servogesteuert untereinander als horizontal oder vertikal Anleger getauscht werden können. Dies ermöglicht eine optimale Verarbeitung von steifen und weichen Bogenteilen ganz nach Bedarf.
Mit 5.200 Tonnen jährlichem Papierverbrauch, rund 100 Mitarbeitern und etwa 15 Millionen Euro Jahresumsatz ist Friedrich bereits die viertgrößte Bogendruckerei Österreichs und Oberösterreichs Nr.1. Heinz J. Friedrich: "Als Full Service Provider decken wir für unsere Kunden den kompletten Dienstleistungsbereich vom Druck über die Einschweißtechnik bis hin zum Adressenmanagement und dem Komplettversand ab."
Zufrieden ist Friedrich auch mit der Bilanz für 2008. Hier konnte das Unternehmen trotz der gestiegenen Kosten für Papier (rund 10 Prozent mehr allein seit Oktober 2008) und Energie das gute Ergebnis von 2007 sogar noch toppen. Die Hauptkunden des Unternehmens sind Verlage und Österreichs größte Industrieunternehmen. Abgedeckt wird der komplette Verlagsbereich mit dem Zeitschriftendruck, über den Industriebereich beispielsweise mit Broschüren, Geschäftsberichten bis hin zum Handel oder etwa der Post.
Gemeinsam mit der Neuinvestition wurde nun auch der Generationenwechsel eingeleitet. Nach 30 Jahren Auf- und Ausbauarbeit durch Heinz J. Friedrich ist kürzlich Sohn Bernd (35) in die Geschäftsführung eingetreten. Bernd Friedrich ist bereits seit 16 Jahren im Unternehmen tätig und durchlief sämtliche technischen und kaufmännischen Bereiche von der Arbeitsvorbereitung bis zur Vertriebsleitung. Der gelernte Repro- und Drucktechniker studierte nach seiner Ausbildung Betriebswirtschaft in Wien und absolvierte zusätzlich ein MBA Studium.
Gegründet wurde die Druckerei Friedrich 1978 als klassische Bogendruckerei von Heinz J. Friedrich. Seit 2001 unterhält das Unternehmen eine Verkaufsniederlassung mit rund zehn Mitarbeitern in Wien. Der Osten Österreichs ist einer der Hauptmärkte des Unternehmens. Technologie- und Innovationsführerschaft zählen zu den Kernkompetenzen des Unternehmens.
Friedrich beschäftigt 100 Mitarbeiter, verarbeitet jährlich rund 5.200 Tonnen Papier, erwirtschaftet einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro pro Jahr und zählt damit zu den führenden Unternehmen seiner Branche. (red)