Kündigung für alle Mitarbeiter
Die komplette Belegschaft des angeschlagenen Betriebs muss Ende Januar gehen. Eine Rettung der 1682 gegründeten Traditionsdruckerei wird immer unwahrscheinlicher.
Nachdem es dem vorläufigen Insolvenzverwalter Hans von Gleichenstein bislang nicht gelungen war, die notleidende Druckerei wieder auf Kurs zu bringen, fiel nun die Entscheidung: Am 1. Februar soll das Insolvenzverfahren eröffnet werden. Den rund 60 Mitarbeiter wird daher bis zum kommenden Samstag die Kündigung zugestellt.
Ein wesentlicher Grund dafür ist die schwache Auftragslage, die dazu führt, dass die Einnahmen die Personalkosten nicht mehr decken. Dies liegt auch daran, dass nach Auskunft von Gleichensteins einige Kunden abgesprungen sind und sich einen anderen Druckdienstleister gesucht haben. Dennoch will der Insolvenzexperte die Hoffnung noch nicht aufgeben. "Ich suche auch weiterhin nach einem neuen Investor für das Unternehmen", erklärte er der Belegschaft.
Die Buch & Druck Brönner und Daentler GmbH, die aus der ehemaligen Seitz'schen Buchdruckerei entstanden war, blickt auf eine mittlerweile über 300-jährige Firmengeschichte zurück. Der modern ausgestattete vollstufige Rollen- und Bogenoffset-Betrieb (Vorstufe, Druckerei, Weiterverarbeitung) produziert in einem über 15.000 qm großen Gebäude im Industriegebiet der Barockstadt Eichstätt.
Nachdem das Unternehmen Insolvenz 2006 anmelden musste, hatte Insolvenzverwalter Michael Jaffé (vorübergehend) eine neue Lösung für die Druckerei gefunden. Die Nachfolgegesellschaft nahm am 1. August 2007 unter der neuen Firmierung Buch & Druck Brönner und Daentler ihren Betrieb auf.
Anfang 2008 überraschten die Geschäftsführer dann mit der Übernahme der insolventen Sochor Group GmbH, die ihren Sitz in Zell am See hatte und zuvor von der inzwischen gescheiterten Druck-Holding Arquana übernommen worden war. Der Untergang des österreichischen Unternehmens konnte damit allerdings nicht verhindert werden. (red)